Freitag, 5. September 2014

Tag 203: Poznań - Trzciel, 95 km

Heute war wieder ein sonniger Tag und es war sogar noch wärmer als gestern. Die Ausfahrt aus Poznań zog sich etliche Kilometer hin. An einer roten Ampel in der Vorstadt habe ich schnell ein Foto von einer Fassade geschossen, wie ich sie vom Marktplatz aus 1979 in Erinnerung hatte: Tolle Stuckdekore, aber praktisch keine Farbe, nur tristes Grau.


Am Stadtrand bin ich mehr durch Zufall auf Fort VII, das Posener Konzentrationslager gestoßen. Ich war allerdings viel zu früh da, um das Museum zu besichtigen.


Bis Buk folgte ich einer verkehrsreichen vierspurigen Straße, die zum Glück meistens einen vernünftigen Radweg hatte. Danach wurden die Straßen ruhiger. Unterwegs habe ich eine Statue einer Kuh gesehen, die auf einer Seite in deutschen und auf der anderen Seite in polnischen Farben angemalt war.


Ungefähr 20 Kilometer vor dem Ziel kam ich auf Sandwege, die durch den Wald führten. Nur ein paar Autos von Pilzsammlern sind mir dort begegnet. Die Planung dieser Etappe habe ich damals mit Google Maps als Fahrrad-Route gemacht und die Wege waren noch ganz OK. Nur an wenigen Stellen war so viel Sand, dass man ins Rutschen kam. Diese Wege sind offizielle Touren-Radwege, ich bin manchmal der blauen, manchmal der schwarzen und manchmal der gelben Route gefolgt.


Es gab sogar richtige Wegweiser für Autos auf diesen Sandwegen!


Ab Morgen folge ich dem Europäischen Fernradweg R1. Ich bin mal gespannt, wie der ausgeschildert ist und ob wenigstens der größere Anteil asphaltiert ist.

Mein Hotel hat den Namen "Rancho Colorado" und ist ein Reiterhof. Heute wird aber nicht geritten, sondern es ist Party: Ein Betriebsausflug einer Firma. Es scheint aber nicht allzu laut zu werden heute Nacht. Am Nachmittag konnte ich hier das gute Wetter ausnutzen und mein Zelt zum Trocknen kurz aufbauen.

Technische Anmerkungen:
Um irgendwas macht man sich ja immer Sorgen, heute war es das Navi. Urplötzlich sind alle Straßen von der Karte verschwunden. Geblieben sind Wälder, Seen, bebaute Gebiete und mein geplanter Track. Das reicht aus für eine Tour, wenn nichts Unvorhergesehenes passiert und das war heute der Fall. Am Zielort habe ich dann nach dem Sichern der Trackaufzeichnung einen sogenannten Master-Reset durchgeführt (Finger verbiegen und mehrere Tasten gleichzeitig drücken, Gerät einschalten und Kontrollfrage mit Ja beantworten). Jetzt sind die Straßen auch wieder da. Es hat vermutlich mit der Reihenfolge des Zeichnens auf der Karte zu tun gehabt, die Landschaften haben die Straßen aus irgendeinem Grunde überlagert. Man konnte nämlich immer noch ein Ziel eingeben und eine Route berechnen lassen, nur dass dann nichts davon auf der Karte angezeigt wurde.

Keine Kommentare: