Dienstag, 2. September 2014

Tag 200: Zduńska Wola - Pleszew, 99 km

Polen ist lang, flach, gerade und regnerisch. So stellt es sich im Moment jedenfalls dar. Die Zielgerade zieht sich ganz schön hin, es sind immer noch knapp über 500 Kilometer Luftlinie bis nach Hause. Dass es flach ist, finde ich ganz angenehm. Aber es ist auch wenig abwechslungsreich: Hier fährt man entweder durch Felder oder durch Wälder. Die geraden Strecken sind ziemlich lang, aber meist doch nicht länger als 3 Kilometer. Das geht noch, da bekommt man noch kein Abschlussdeich-Gefühl. Unangenehm ist aber das regnerische Wetter. Aus dem Nieselregen wurde bei Kilometer 60 ein ernsthafter Landregen, so dass ich bei Kilometer 66 eine Mittagspause zum Aufwärmen und Trocknen eingelegt habe. Ich habe dann so lange gewartet, bis es draußen wieder nur Nieselregen gab.


Meist bin ich auf der Nationalstraße 12 gefahren. Wie sehr der starke Verkehr stört, merkt man erst richtig, wenn man mal auf eine ruhige Straße ausweicht. Das habe ich an zwei Stellen für einige Kilometer getan und das hat mir gut gefallen. Die vielen LKWs auf der Nationalstraße überholen mich aber sehr vorsichtig, da kann ich nicht meckern.

Kurz vor dem Ziel habe ich noch einen Cache gefunden. Der Name des Caches lautete "Park und Burg", aber ich habe nur den Park gesehen. Bei dem miesen Wetter wollte ich dann auch nicht weiter nach der Burg suchen.

Diese Etappen in Polen hatte ich vor einigen Wochen geplant, um von Campingplatz zu Campingplatz zu kommen. Aber Lust zum Zelten habe ich jetzt nicht mehr, deshalb suche ich mir vor Ort andere Übernachtungsmöglichkeiten. Im Zentrum von Pleszew, der zentralen Einkaufsstraße, sah es allerdings sehr trostlos aus.


Etwas außerhalb habe ich dann doch noch ein Hotel gefunden. Ich hatte allerdings auch schon bessere, insbesondere was die Temperatur und den Wasserdruck der Dusche angeht. Nach so einem regnerischen Tag freut man sich auf die heiße Dusche und wenn dann nur ein lauwarmes Rinnsal zur Verfügung steht, ist das ziemlich enttäuschend.

Anmerkungen:
Die letzte Kette läuft ganz gut, aber das Schalten auf den vorderen Ritzeln geht immer schlechter. Ich hatte ja mehrfach versucht, den vorderen Umwerfer neu zu justieren und mich dann mit einer Kompromisslösung zufrieden gegeben. Möglicherweise ist da was am Umwerfer verbogen, das muss sich die Fahrradwerkstatt zuhause mal ansehen.

Falko von den Europaradlern hatte philosophiert, dass man unbedingt eine Duschstange mitnehmen müsse. Ich hatte ihm geraten, stattdessen lieber Kabelbinder und Gewebeband mitzunehmen, damit könne man einen Duschkopf auch befestigen. Heute hatte ich eine Duschkopfbefestigung, die sich damit nicht hätte reparieren lassen. Aber angesichts der Temperatur und des geringen Wasserdrucks war das sowieso das kleinere Problem ...

1 Kommentar:

  1. Hallo Jan,
    lass Dich durch das Wetter nicht unterkriegen, schlimmer sind die Duschen Europas. In Sachen Duschkopfhalterungen handelt es sich um einen unterentwickelten Kontinent. Über schimmelige Duschvorhänge könnte ich einen eigenen blog führen, aber das ist ein anderes Thema.
    Ich hoffe, dass Du die letzten 500 km trotz Regen geniessen kannst und wünsche Dir weiterhin gute Fahrt.
    Ciao,
    der Falko.

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