Samstag, 6. September 2014

Tag 204: Trzciel - Sulęcin, 80 km

Das Glück mit dem Wetter hält an, heute war es wieder sonnig mit leichtem Rückenwind. Dann sind 80 Kilometer trotz leichter Hügel ein Klacks und man kommt schon kurz nach dem Mittag am Zielort an. Aber der Reihe nach: Im Hotel war man nicht auf Frühstück eingerichtet, deshalb habe ich am ersten Lebensmittelladen Pause gemacht und etwas Kuchen gegessen. Direkt gegenüber waren ein offener Platz und eine typische Kirche für diese Gegend.


Nach etwa 15 Kilometern habe ich in Pszczew den Fernradweg R1 erreicht. Er war auch als solcher ausgeschildert und führte heute nur über wenig befahrene Asphaltstraßen. Also gab es nicht die befürchteten Sandwege.


In Międzyrzecz habe ich einen alten Wehrturm gesehen. Er steht völlig alleine da und hat heute offensichtlich die Funktion übernommen, Antennen für den Mobilfunk zu tragen.


So ein Fernradweg versucht ein guter Kompromiss zu sein zwischen direkter Verbindung und Streckenführung durch schöne Gegenden und an Sehenswürdigkeiten vorbei. Deshalb schwenkt er auch irgendwann von der Straße 137 ab und macht einen Umweg von etwa 10 Kilometern bis zum Zielort. Ohne diesen Umweg wäre ich aber nicht durch Nowa Wieś gekommen. In diesem Dorf scheint man sich ganz besonders auf das Erntedankfest vorzubereiten, ich habe allein drei Strohpuppenpaare auf Bänken gesehen. Und jedes Mal hat der Mann die Taschen voller Bierflaschen ...


Außerdem gab es einen aus Strohballen nachgebauten Trecker. Da steht auch das Datum drauf, an dem gefeiert wird: 13.9.2014. Wer dann noch nichts vorhat, kann hier ja mal vorbeischauen ...


Zu Mittag habe ich in einem Bushaltestellenhäuschen Bananen, Snickers und einen Berliner gegessen. Es kam nämlich wieder einmal kein Restaurant, als es Zeit fürs Mittagessen wurde. Und es kam, wie es immer kommt: 7 Kilometer weiter in Lubniewiec gab es 5 Restaurants auf einen Haufen. Aber jetzt war ich nicht mehr hungrig.

Erstaunlicherweise ist der Fernradweg hier übrigens identisch mit einem Jakobsweg. Ich habe viele Schilder mit der bekannten Muschel gesehen. Eine schöne Erinnerung an Santiago de Compostela!


Mein Hotel am Zielort ist frisch renoviert und liegt in der Innenstadt. Ich habe gerade eben auf der Terasse gegessen (Gulaschsuppe und russische Pieroggen) und kann gleich noch einen kleinen Spaziergang machen.



2 Kommentare:

  1. Hallo Jan,
    offensichtlich meint es der Wettergott auf der Zielgeraden nochmal gut mit Dir. Meiner Meinung nach hast Du Dir den Rückenwind aber auch verdient.
    Was mich allerdings wundert: ich wäre nie auf die Idee gekommen, nachzuforschen, was die Strohpuppen in Ihren Taschen haben.

    Weiterhin gute Fahrt und alles Gute beim Vervollständigen Deiner Tour,
    viele Grüße auch von Marion und Frank,
    Falko

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  2. Hallo Falko, Marion und Frank

    da braucht man nicht in die Taschen zu gucken, die Bierdosen und -flaschen sind ganz offen sichtbar!

    Auch von hier noch einmal Gratulation zu Eurer gelungenen Radtour!

    Viele Grüße
    Jan

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