Montag, 24. Februar 2014

Tag 10: Pausentag in Ostende und Brügge

Der Wecker klingelte heute am Pausentag auch um 7 Uhr, denn es lag die Fahrradwartung vor dem Frühstück an. Der Speichenwechsel gestaltete sich langwieriger als erwartet: Ich hatte im Fahrradladen nach dicken Speichen gefragt und dabei nicht bedacht, dass dann auch die Speichennippel gewechselt werden müssen. Früher, als ich noch mehr selbst am Fahrrad rumgeschraubt habe, wäre mir das nicht passiert! Der erste Kettenwechsel nach 1000 Kilometern (naja, es sind bisher 940 km) ging dagegen problemlos. Ich habe 3 Fahrradketten mit, die ich regelmäßig durchtauschen will - in der Hoffnung, dass das für die Tour reicht.

Nach dem Frühstück ging es mit dem Zug nach Brügge. Zwei feste Punkte hatte ich auf dem Programm: Um 11 Uhr eine Brauereibesichtigung mit Verkostung ("De Brug'se Zot") und um 16 Uhr ein geführter Stadtrundgang in englischer Sprache. Nach dem Bier hatte ich also viel Zeit und bin zunächst auf eigene Faust durch Brügge geschlendert. Zunächst zum Beginenhof, den ich vom Dach der Brauerei schon gesehen hatte.


Anschließend zeigte das Bier seine Wirkung und ich wurde etwas müde. Auf einer Bank im Hof des St. Jans-Hospital habe ich mich auf einer Bank im Sonnenschein ausgeruht.


Anschließend ging es zum Marktplatz mit dem Belfried, einem hohen Glockenturm, der die Unabhängigkeit der Stadt symbolisieren soll.




Und was macht man dann? Schließlich ist man in Belgien, da geht man auch ins Fritten-Museum. Nicht wirklich kulturell wertvoll, aber zumindest wird über den Ursprung der Kartoffel in Peru/Chile und die Geschichte der Verbreitung in Europa berichtet. Und anschließend gibt es richtig schöne goldgelbe belgische Fritten im Shop des Museums.


Es näherte sich jetzt 16 Uhr und ich war gespannt, wie die Führung werden würde. Ich hatte viel Glück und bekam einen persönlichen Führer, da ich der einzige Teilnehmer der englisch-sprachigen Führung war. So wurde aus der Führung ein gemeinsamer Spaziergang und Tooni hat mir viel über seine Stadt erzählt. Er ist 40 Jahre lang Direktor der Heilig-Blut-Prozession gewesen - einen besseren Führer hätte ich mir wirklich nicht wünschen können.


Obwohl ich schon viel gesehen hatte, hat er mir viele weitere schöne Stellen gezeigt, die ich sonst verpasst hätte. Bei den Gotteshäusern hatten wir sogar viel Glück und konnten die Kapelle und einen Innenhof ansehen. Früher lebten dort arme Leute, die keine Miete zahlten und dafür für den Stifter mehrfach täglich beten mussten. Heutzutage ist das immer noch in gewisser Weise eine soziale Einrichtung: Die Miete ist subventioniert und es gibt Regeln, wer hier einziehen darf. Die Pflicht zum Beten ist aber inzwischen entfallen.


Tooni ging auch sehr speziell auf mich ein und zeigte mir z. B. die Wand der 1000 Biere und ich konnte mein neues Wissen anbringen, dass Kirschbier historisch entstanden ist, weil man durch Einlegen von Kirschen in Bier diese haltbar machen konnte.


Den Tag habe ich beschlossen mit einem Babi Pangang (gibt's auch in Belgien beim Chinesen) und einem belgischen Bier in der Bar, in der ich diese Zeilen jetzt schreibe.

2 Kommentare:

  1. Gut dass du ein Selfie einstellt, bitte öfter. Dann erkenne ich dich später wenigstens wieder.

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  2. Man beachte die Biernamen auf dem Bild: "Malheur" (Unglück) und "Mort Subite" (Schneller Tod).

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