Samstag, 22. Februar 2014

Tag 8: Leiden - Burgh-Hamsteede, 118 km

Nachdem ich gestern Abend mit Anja Essen gegangen war und so sehr von dem Dünenweg geschwärmt hatte, habe ich spontan die Route für heute noch einmal überplant. Aus 103 km wurden so 118 km mit noch mehr Dünenweg, also war ein anstrengender und schöner Tag angesagt.

Der begann auch mit einem schönen Frühstück mit Tee, Müsli, Pfannkuchen und Erdnussbutterbroten mit Käse. Das Brot war besonders lecker - Anja hatte es selbst gebacken. Wir haben uns Zeit beim Frühstück gelassen und um 8:30 Uhr verabschiedete mich Anja an ihrem Fahrradschupppen.


Ich folgte der geplanten Route bis nach Katwijk, um dann festzustellen, dass der Dünenweg nach Scheveningen gesperrt war. Die Holländer, die auch davor standen, meinten, dass man wohl durchkommen würde, aber auf eigene Gefahr. Es hätte hier wegen des schlechten Weges schon Unglücke gegeben.


Als Monsterwellenvermeider habe ich an Dörte gedacht und bin wieder zurück nach Wassenaar gefahren. Sowas hasst man ja als Touren-Radfahrer! Ich habe dann das Navi eine Route zur Fähre in Hoek van Holland berechnen lassen. Das klappte diesmal fehlerlos und war wohl ungefähr die Route, die Dörte mir per Whatsapp gestern schon als Alternative aufdrängen wollte. Wochenlang hat sie sich nicht dafür interessiert, was ich da so am PC plane - und jetzt will sie plötzlich mitreden! Es ist wohl ein großer Unterschied, ob es nur Planung ist oder wirklich konkret wird. Witzig war allerdings, dass diese Route durch den Ort "Monster" führt - zum Glück gab es dort keine Wellen!

Es ging bis Hoek van Holland viel durch städtisches Gebiet, unter anderem durch das Zentrum von Den Haag. Hier habe ich ein Foto von der Skyline gemacht und konnte endlich meine Ersatzspeiche kaufen. Da die Notspeiche gut hält, werde ich den Wechsel aber erst übermorgen am Pausentag durchführen.


In Hoek van Holland konnte ich erst die kleine Fußgänger- und Fahrradfähre nicht finden und wäre fast nach Harwich gefahren. Nach etwas Sucherei war sie dann aber doch zu finden. Sie fährt nur einmal in der Stunde, das hieß 25 Minuten warten. Nicht das schlechteste mit einer Erdnussbutterstulle auf einer Bank im Sonnenschein! Die Überfahrt war eines der Highlights des Tages: Ich konnte sogar Seehunde fotografieren!


Ein niederländisches Ehepaar, welches mit den Enkeln auf Radtour unterwegs war, erzählte mir von dem Informationszentrum Futureland, in dem der Ausbau des Rotterdamer Hafens beschrieben wird. Beeindruckend sind die Bilderserien von der Aufschüttung der künstlichen Inseln, man kann das ganz gut im Google Zeitraffer nachvollziehen.


Der Hafen ist erst im Mai 2013 für den Schiffsverkehr freigegeben worden. Er ist auf Zuwachs gebaut, viele Flächen liegen noch brach und es gibt praktisch keinen Verkehr am Wochenende. Für das Radfahren ist das natürlich praktisch. Die nächsten Inseln sind dann alle über Dämme zu erreichen und meist hatte ich jetzt meine schönen Dünenwege. Vielleicht nicht ganz so hoch und spektakulär wie bei Nordwijk, aber sehr sehr schön!


Wenn es auf einem Damm zur nächsten Insel ging, dann war auch immer der Strand zu sehen. Bis hin zum Sonnenuntergang mit noch ca. 12 verbliebenen Restkilometern. Das war wieder ein sehr schöner Tag!



1 Kommentar:

  1. Lieber Jan,

    heute bin ich in Deinen Blog eingestiegen und habe gleich mal alles gelesen. Ein tolles Abenteuer!
    Auch in Bad Homburg und PERU wird Deine Tour schon verfolgt...
    Ich wünsche Dir noch ganz viel Spaß, tolle Erlebnisse und immer eine Erdnußbutterstulle auf der Hand!

    Liebe Grüße
    Gritta

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