Mittwoch, 26. Februar 2014

Tag 12: Wimereux - Le Tréport, 109 km

Im Hotel gab es kein Frühstück, weil sie Dienstags frei machen. Mir war es recht, so konnte ich rechtzeitig losfahren. An der ersten Boulangerie habe ich mir fünf pain aux chocolat als Tagesvorrat gekauft, das war wunderbar. Überhaupt lief heute alles gut: Sonnenschein, kaum Gegenwind und die Berge hielten sich in Grenzen (2 Anstiege von jeweils ca. 100 Höhenmetern). Ich kam also gut voran.

Die Straße führte bei Etaples an einem riesengroßen Soldatenfriedhof vorbei. Es ist der größte britische Soldatenfriedhof auf französischem Boden und hier liegen Soldaten aus dem ersten Weltkrieg.

Häufig folgte ich der Straße D 940, die etwas wie eine Wundertüte ist. Manchmal ist sie eine schmale verkehrsarme Straße über die Dörfer, mal hat sie einen guten Radweg an der Seite und mal ist sie 4-spurig ausgebaut als Fernstraße ohne Radweg daneben. Verboten ist das Radfahren aber nie. Die Autobahn-ähnliche Straße ohne Radweg hat mir am besten gefallen: Super-Asphalt und kaum Verkehr, sodass die Autos viel Platz zum Überholen hatten.

Circa 25 Kilometer vor dem Ziel habe ich nochmal Pause im Sonnenschein gemacht und auch mal den Selbstauslöser meiner Kamera ausprobiert.


Etwas später fand ich am Straßenrand eine weggeworfene Geldbörse, in der noch ein Führerschein steckte. Ich habe sie mitgenommen und in Le Tréport einer Frau an der Mairie gegeben, die sich weiter darum gekümmert hat.

Le Tréport war das unerwartete Highlight des Tages. Ich kam an, bevor es dunkel wurde, und das war sehr gut so. Schon am Hafen bekommt man ein Gefühl für diesen Ort, der zwischen Kreidefelsen und Meer an der Mündung der Bresle eingesperrt ist.


Beim Blick aus dem Hotelzimmer konnte ich die eine Seite der Kreidefelsen sehen. Es soll sich um die höchsten Kreidefelsen Europas handeln, 110 Meter hoch!


Nicht genug damit, es gibt hier sogar eine Standseilbahn, die durch einen Tunnel nach oben auf die Aussichtsplattform fährt. Technisch ist es jetzt wohl ein Schrägaufzug, aber das macht ja nichts!


Von oben hat man dann den Überblick über die Stadt, den Hafen und die Kreidefelsen auf der anderen Seite des Flusses. Einfach toll!


Morgen werde ich von der Route abweichen und nach Étretat fahren, um dort Benjamin, Carola und Josie zu treffen. Dort werde ich auch einen Tag Pause machen anstelle des geplanten Pausentages in Caen. Dafür muss ich aber morgen noch viel tun: 122 Kilometer und etliche Anstiege von jeweils etwa 100 Höhenmetern - das ist ein ordentliches Programm!



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