Tag 3: Wremen - Hesel, 109 km

Morgens bin ich ohne richtiges Frühstück losgefahren, denn das gab es erst um 8 Uhr. Dafür hatte ich aber 2 Stück von dem übriggebliebenen Butterkuchen zu mir genommen, das waren genug Kalorien. Zunächst wunderte ich mich, dass ich schon wieder von der tiefstehenden Sonne geblendet wurde - das hatte ich doch gestern hinter Cuxhaven schon! Tatsächlich geht es aber ein Stück nach Südosten, bis man zum Hafengebiet von Bremerhaven kommt. Das streckt sich über einige Kilometer und die eigentliche Stadt mit dem Zoo am Meer, dem Klimahaus usw. ist dagegen eher klein. Ruckzuck war ich durch und erreichte die Fähre, die gerade abfahrbereit war.

Hinter Nordenham habe ich mich dann ein wenig verfahren. Ich hatte im Kopf, dass es immer nach Westen ginge und dann eine Abzweigung nach Süden verpasst. Trotz Improvisation blieben es dann doch 4-5 Mehrkilometer. Ist ja auch logisch: Ich musste doch noch unten um den Jadebusen rum, wenn ich nicht schwimmen wollte! Durch den Umweg bin ich ein paar sehr kleine Wege gefahren und habe typische Eindrücke für das Butjadinger Land gesammelt: Schilder mit "Straßenboßeln auf 3500 Meter" oder 2 dicke fette Gänse, die schnatternd die Straße längs liefen und das Auto nicht vorbeiließen (das erinnert mich irgendwie an die dummen Rentiere in Finnland, die konnten das auch gut!).

Wenn man einen Lebensmittelladen sucht, um seine Vorräte aufzufüllen, dann kann man fast verzweifeln. An 3 Raiffeisen-Landhandel-Geschäften und einer Raiffeisen-Tankstelle bin ich vorbeigefahren und alle sahen so aus, als ob sie mit Lebensmitteln nichts am Hut hätten. In Seefeld habe ich dann einen Edeka-Laden gefunden und per Visitenkarte gleich einen begeisterten neuen Leser des Blogs dazu.

Weiter ging es am Deich des Jadebusens entlang, vorbei am schwimmenden Moor. Als man hier den Deich gebaut hatte, hat man einfach Kleiboden hingeworfen, der das Moor zusammendrückte. Der Deich ist aber immer wieder gesunken und inzwischen hat man ihn mit Spundwänden verstärkt.

Weiter ging es dann bis Hesel, wobei ich auf dem Weg schon die erste holländisch anmutende Zugbrücke gesehen habe.