Sonntag, 20. Juli 2014

Tag 156: Sarafovo - Shumen, 144 km

Es ist 1:45 Uhr Ortszeit und Dörte hat gerade angerufen, wo denn der Blog bleibt. Da bin ich nach der langen Strecke doch glatt einfach eingeschlafen! Eigentlich hatte ich ja gar nicht eine so lange Strecke geplant, aber mein letzter Check zeigte gestern Abend, dass es über Wege gehen sollte, die weder meine elektronische noch meine papierne Landkarte kannten. Ein Blick bei Google Maps zeigte, dass es sich meist um Schotterwege handelte. Das war mir zu unsicher und ich habe auf bekannten Straßen neu geplant, was einen Umweg von etwa 20 Kilometern bedeutete. Da liegt nämlich das östliche Balkangebirge im Weg.

Nach 22 Kilometer traf ich auf Vladimir und Sascha (in Bulgarien ein Frauenname), die mit dem Fahrrad ihre Sonntagstour abfuhren. Sie bestätigten mir meine Wegewahl als gut und erzählten von einem Magnetberg und Wunderfelsen, an denen ich vorbeifahren würde. Der Magnetberg war am Aitos-Pass über das östliche Balkangebirge, ein etwa 400 Meter hoher Pass. Dort sollen die Autos immer langsamer werden, auch wenn sie mehr Gas geben, weil sie von der Magnetkraft des Berges gehalten würden. Ich habe davon aber nichts gespürt. Vorstellbar ist das allerdings schon, in Deutschland gibt es so etwas an der Burg Frankenstein im Odenwald. Die Wunderfelsen sind einfach nur eine schöne Felsformation am See Tsonevo.


Ansonsten ging es heute vor allem durch Wiesen und Wälder, die gelegentlich auch einmal Schatten boten. Für einige Kilometer ging es auch durch ein enges Flusstal - nicht spektakulär, aber trotzdem sehr nett. Die Gebirge sehen wie unsere Mittelgebirge aus und sind bis zum Kamm bewaldet, allerdings mit einigen Felspartien, wie man es zum Beispiel vom Ith kennt.


Am Zielort habe ich dann nicht mehr viel gemacht, denn ich kam erst gegen 20 Uhr an. Zum Glück war es heute manchmal etwas bewölkt, dadurch war es nicht so heiß und die lange Etappe ließ sich ganz gut bewältigen.

Technische Anmerkungen
Kennt jemand eine Methode, wie man eine per Navigationssoftware geplante Route elegant in einen Track verwandeln kann, der auch den Straßenverlauf anzeigt? Heute früh um 6 Uhr habe ich mir bei der Google-Maps-Routenplanung damit fast die Finger gebrochen. Bei der Planung als Fußgängerroute gibt es die Möglichkeit, die Route unter "Meine Karten" zu speichern und einen KML-File herunterzuladen. Bei einer geplanten Route mit dem Auto fehlt dieser Download-Link!

2 Kommentare:

  1. Moin moin Jan,

    bei Magnetberg muss ich spontan an Jim Knopf und Lukas den Lokomotivführer denke. Dir sind nicht zufällig ein Halbdrache Namens Nepomuk oder eine Meerjungfrau die Sursulapitschi heißt über den Weg gelaufen. ;-)

    Wenn ich mit Google Maps eine Route ('mitAuto') plane bzw. berechnen lasse, bekomme ich auch die Möglichkeit 'Unter "Meine Karten" speichern'. Wenn ich dann 'Neue Karte erstellen ...' auswähle und speichern klicke, kann ich auf der dann folgenden Seite ein KML exportieren.

    Viele Grüße
    Sascha

    AntwortenLöschen
  2. Hallo Sascha,

    Nepomuk und Sursulapitschi sind mir noch nocht begegnet - nur die Pyrenäengipfel haben sich wie ein Scheinriese verhalten.

    Danke für den Tip mit Google Maps - so mache ich es auch immer und jetzt funktioniert es auch. Irgendwas muss ich gestern früh, als es schnell gehen sollte, anders gemacht haben. Am liebsten wäre mir eine Funktion in Mapsource, denn dann wäre ich unabhängig davon, ob Google mal wieder seine Map-Software ändert. Normalerweise werden dann immer die Features entfernt, die ich am meisten benutze ...

    Viele Grüße aus Bulgarien
    Jan

    AntwortenLöschen