Donnerstag, 24. Juli 2014

Tag 160: Bukarest - Ştefăneşti, 109 km

Heute früh bin ich im Regen gestartet, das hatte ich schon seit Wochen nicht mehr. Da der Regen warm war, habe ich mir keine Regenklamotten übergezogen, denn sonst hätte ich zu sehr geschwitzt. Die Ausfahrt aus Bukarest war relativ einfach, da mein Hotel schon nordöstlich vom Stadtzentrum lag. Ich dachte schon, dass ich auf der richtigen Ausfallstraße sei, als die geplante Strecke doch noch eine kleine Überraschung bereit hielt: Ich wurde auf eine Art Betriebsweg zwischen den Bahngleisen geführt. Zum Glück war das keine Sackgasse und schon nach einem Kilometer vorbei.


Nach knapp 30 Kilometern wurde aus der vierspurigen Schnellstraße eine normale Landstraße und der Verkehr ließ merklich nach. Auch die Sonne ließ sich jetzt wieder blicken, so dass es ein angenehmes Fahren war. Die Strecke war flach und hatte so gut wie keine Kurven, das war ziemlich langweilig.


Abwechslung kam nur durch die Ortschaften, durch die man fuhr. Dort und auch außerhalb der Ortschaften sah man viele provisorische Stände, an denen die Bauern ihre Produkte verkauften. Meist waren es Kartoffeln, Zwiebeln und Melonen, es gab aber auch Tomaten, Auberginen, Paprika, Pilze und vieles mehr.


Man hat das Gefühl, dass sich dieser Straßenverkauf gar nicht lohnen kann. Selbst wenn jedes vorbeifahrende Auto einen Sack Kartoffeln mitgenommen hätte, hätte es eine Woche gedauert, bis die Stände leer gewesen wären. Ich habe aber kein einziges Auto anhalten sehen. Der Privatverkauf an der Straße muss sich aber wohl doch rentieren im Vergleich zum Großmarktpreis, sonst gäbe es die Stände ja nicht. Einen solchen Großmarkt habe ich übrigens an der Straße gesehen, dort wurden die Kartoffelsäcke mit Pferd und Wagen hingebracht. Wirklich empfehlen kann ich rumänische Agrarprodukte allerdings nicht: Mit ökologischem Anbau haben sie hier nichts am Hut. Mehrfach habe ich Läden gesehen, die Werbung für Insektizide und Pestizide gemacht haben.


Die Etappe war flach und trotzdem habe ich etwa 200 Höhenmeter gewonnen. Das war eine sehr gleichmäßige Steigung von 0,2 Prozent - das merkt man gar nicht und kann locker seine 20 km/h fahren. So kam ich schon gegen 14:30 Uhr am Zielort an. Ştefăneşti ist eher ein Straßendorf an der Nationalstraße 7 als eine Stadt. So bin ich froh, dass das Hotelrestaurant heute Abend öffnen soll, denn unterwegs habe ich kein Restaurant im Ort gesehen.

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