Sonntag, 6. Juli 2014

Tag 142: Tekirdağ - Silivri, 87 km

Heute früh begegnete ich zum zweiten Mal einem türkischen Radfahrer, der einmal um das Marmara-Meer radelt. Wir hatten auch heute den gleichen Zielort, sind aber nicht zusammen gefahren: Am ersten Berg hat er sich verabschiedet und zog mit Tempo davon. Ich könnte das ja jetzt auf mein schweres Gepäck schieben, aber es ist wohl doch eher die Jugend, die bei mir nicht mehr vorhanden ist.

Ich machte mir ein wenig Sorgen, wo ich am Sonntag meine Bananen kaufen könnte. Aber schon nach 8 Kilometern fand ich einen klitzekleinen Laden neben der Straße, der Früchte verkaufte. Zuerst verstand mich der Junge nicht, aber irgendwie hat es dann doch geklappt. Anschließend musste natürlich noch ein Foto gemacht werden!


Zunächst ging es auf einer langen geraden 4-spurigen Straße entlang, wie gestern. Als die geplante Route dann auf eine Nebenstraße abbog, war ich überrascht: Es gibt tatsächlich Nebenstraßen, die asphaltiert sind! Ich hatte schon gedacht, dass nach "Highway" die nächstniedrigere Straßenklasse schon "dirt road" sei. Um auf diese Straße zu kommen, musste ich mich aber anstrengen, denn eine Mittelleitplanke war im Weg. Also habe ich die Fußgängerbrücke benutzt und ich habe es tatsächlich ohne Abladen des Gepäcks geschafft!


Die Nebenstraße führte kräftig auf und ab durch eine hügelige Landschaft, bei der sich Sonnenblumenfelder mit Stoppelfeldern abwechselten. Da kommen schon einige Höhenmeter zusammen, auch wenn es immer nur Anstiege von etwa 80 Metern waren.


Plötzlich wurde mir aus einem überholenden Auto während der Fahrt eine Flasche kaltes Wasser gereicht. Die Gastfreundschaft ist hier wirklich großartig! Im nächsten Dorf habe ich das Auto vor einer Tee-Stube wiedergesehen und habe natürlich angehalten. Das war eine sehr nette halbstündige Pause!


Hier in Silivri gefällt es mir sehr gut. Ich habe eben einen Spaziergang über die Promenade gemacht, auf der ich ja laut Falko morgen bis nach Istanbul radeln kann. Ich werde mich aber doch lieber an den Track halten, denn beim Promenieren bin ich am Steilufer in eine Sackgasse geraten.


Vielleicht ist es hier sogar schöner als in Istanbul, zumindest was das Ufer-Flair angeht. Sogar die Papierkörbe sind sehenswert!




Jetzt bekomme ich langsam Hunger und werde mir wohl wieder ein Köfte-Lokal suchen. Auf ausländische Touristen ist man hier weniger eingestellt und mit der Speisekarte habe ich noch so meine Probleme. Und den Türkisch-Führer habe ich blöderweise im Hotel liegen lassen!



1 Kommentar:

  1. Jörg Paukstadt7. Juli 2014 um 16:13

    Hallo Jan,
    nun habe ich das Erreichen des Wendepunktes doch verpasst. Gratulation!!! Viel Spaß in Istanbul und einen guten Start für den Rückweg.
    Weißt du schon, wann du in etwa in Frankfurt wieder Deutschland betrittst/befährst?
    Gruß, Jörg

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