Mittwoch, 2. April 2014

Tag 47: Quarteira - Huelva, 130 km

Die Grenze zwischen Portugal und Spanien kann man entweder auf der Autobahnbrücke oder auf einer Fähre überschreiten. Für mich kam natürlich nur Letzteres infrage. Bei Fähren gucke ich gerne vorher nach den Abfahrtszeiten und bereite dann mehrere Tracks (vor und nach der Fähre) für das GPS-Gerät vor. Heute Nacht wollte ich die neuen Tracks aufs GPS-Gerät spielen und plötzlich versagte es. Es war wohl doch zu nass gewesen gestern. Das ist eine ziemliche Katastrophe und ich habe alles Mögliche versucht, um das Gerät wieder zum Laufen zu bringen. Aber es blieb dabei: Die Tastenbedienung klappte nicht mehr. Um ca. 2 Uhr habe ich es aufgegeben und das Ding mit geöffnetem Batteriefach so hingelegt, dass es noch weiter trocknen konnte. Um sechs Uhr bin ich aufgewacht und mein erster Test ergab, dass es immer noch nicht funktionierte. Also habe ich meinen Fön aus dem Rucksack geholt und voll draufgehalten. 1000 Watt Fön, 2000 Watt Heizung im Bad (in der vergeblichen Hoffnung auf Trocknung der Klamotten) und 1000 Watt Klimaanlage waren dann doch zuviel für die Sicherung und plötzlich war alles aus. Zum Glück haben Cacher eine Taschenlampe dabei. Ich habe mich also im Licht der Taschenlampe angezogen und mich dann beim Portier beschwert, dass das Licht in meinem Zimmer nicht ginge. Er hatte Zugang zum Sicherungskasten und dann ging wenigstens das Licht wieder. Martins Kommentar dazu: "Auch eine Form von Hoteltest!"

Irgendwie habe ich das GPS-Gerät dann wieder funktionsfähig bekommen (wahrscheinlich durch Abwarten). Aber es war noch so feucht, dass die Displayscheibe von innen beschlug. Heute gehe ich dem mit Reis zuleibe, das GPS-Gerät liegt schon in einem Reisbett in einer geschlossenen Tupperdose. Wenn das hilft, dann ist morgen der Fotoapparat dran!


Das Wetter war heute zum Glück gut. Wir haben zwar immer wieder schwarze Regenwolken gesehen, aber die waren nur in den Bergen. Ich habe die Hauptstraße zunächst vermieden und bin auf etwas größerer Höhe durch Orangenplantagen gefahren - kilometerlang!


Die Fähre nach Spanien war sehenswert. Man kann da auch mit dem Auto mitfahren, aber ich habe kein Auto gesehen, das sich das getraut hat.


Auf der anderen Seite warteten Anke und Martin auf mich und wir haben Tapas in einer Bar gegessen. Anschließend hat Martin mich auf den letzten ca. 60 Kilometern mit dem Rad begleitet.


Man hatte fast den Eindruck, als ob die Kilometer dahinflogen, so gut waren die Bedingungen. Für ein paar Kilometer konnten wir auf dem Serviceweg eines Wasserkanals fahren - super!


Wir sind jetzt schon etwas hinter Huelva auf einer edlen Hazienda, die ursprünglich ein arabisches Bauernhaus aus dem 11. Jahrhundert war. Alles sehr stilvoll und man hat das Gefühl, dass Zorro jederzeit durch das Tor hereinreiten könnte.



3 Kommentare:

  1. Interessante Fähre. In den nächsten Jahren will ich auch noch via Gibraltar zum westlichsten Punkt Europas, da werde ich da wohl auch vorbeikommen. Ob sie dann noch existiert?

    Stefan (www.velopflanzer.ch)

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  2. Hallo,

    da bin ich deutlich zuversichtlicher als bei der Fähre zwischen Caminha und A Guarda an der nördlichen Grenze Portugals: Die ist Tide-abhängig, eine Nicht-Autobahnbrücke ist relativ nahe dabei und aus wirtschaftlichen Gründen sind die Betriebszeiten schon einmal eingeshränkt worden (fährt z. B. nicht am Montag). All das trifft hier nicht zu.

    Gruß aus Andalusien
    Jan

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  3. Hallo Jan,
    vor 29 Jahren gab's die Brücke noch nicht und wir mussten eine ungeplante Nacht vor der Stadt (wild) campen, weil die Fähre nach Spanien schon Feierabend hatte. Es war zwar nicht das gleiche Schiffchen, aber viel breiter (als zwei Autolängen) war unseres auch nicht.

    Liebe Grüße,
    - Burkhard

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