Durch dieses Gefummel bin ich erst kurz vor 12 Uhr losgekommen. Gerade rechtzeitig, um nicht noch einen Tag auf dem Zeltplatz bezahlen zu müssen. Da heute aber nur eine kurze Etappe anstand (so dachte ich!) und es Rückenwind gab, war das alles noch in Ordnung.
Nach circa 20 Kilometern habe ich einen kurzen Abstecher gemacht, um einen Cache an einer einsamen Kapelle zu suchen. Da hatte ich aber nicht an Karfreitag gedacht: Hier ist auch ein Grillplatz und eine Großfamilie packte gerade ihre Vorräte aus. An das Suchen des Caches war nicht zu denken, aber ich bekam etwas zu Trinken und Knabberkram, denn der Grill war noch nicht so weit. Und ich löste wieder einmal ungläubiges Staunen mit meiner Visitenkarte aus.
Nach 40 Kilometern habe ich mir in Vinarós eine ordentliche Mittagspause geleistet. Ein sonniges Café mit direktem Blick auf den Strand. Ich hatte Patatas Bravas mit einem Getränk für 5,60 Euro.
Dann ging es auf einen der wenigen spanischen Flüsse zu, deren Namen ich aus dem Erdkunde-Unterricht der 7. Klasse noch behalten habe: Den Ebro. Ich habe ihn in Amposta auf einer schönen alten Hängebrücke gekreuzt.
Kurz davor rief Antje an und berichtete von Semana-Santa-Stress: Der vorgesehene Campingplatz war voll belegt. Also ging es einen Campingplatz weiter, was 12 Kilometer mehr und etliche zusätzliche Anstiege bedeutete. Aber der letzte Teil, wenn auch anstrengend, war der landschaftlich schönste. Vor allem die Ausblicke auf das Ebro-Delta fand ich toll!
Der Zeltplatz hier ist wahrscheinlich viel besser als der urprünglich vorgesehene in L'Ampolla. Es sind zwar auch viele Leute hier, aber der Platz ist großzügig angelegt und dadurch verteilt sich das ganz gut. Er liegt in einer einsamen Bucht an der Steilküste, quasi mit Privatstrand. Aber: Wifi kostet Geld und die Duschen werden nur lauwarm. Irgendwas ist immer ...
Anmerkungen von Antje:
Jans Etappe war nur 12 Kilometer länger, während ich etwa 40 Kilometer in Olivenhainen rumgeirrt bin! Zwischendrin machte das Navi so intelligente Bemerkungen wie: "Jetzt 118 Kilometer geradeaus." Nicht sehr glaubhaft, wenn ich die Karte betrachtete. Schließlich standen vereinzelt Häuser am Wegesrand und als ich Menschen sah, hielt ich sofort an. Spanier sind wirklich sehr nett! Nach langer Beratung kamen sie zu dem Schluss, dass ich den Campingplatz auch mit Beschreibung nie finden könne! Somit nahmen sie ihr Auto und fuhren vor! Nach gefühlten 2 Stunden Suche war ich endlich am Ziel! Der Knaller war aber die Rezeptionistin, die wissen wollte, wie ich auf den Campingplatz aufmerksam geworden sei, durch die Hinweisschilder oder durch das Internet! Nach Schilderung der ganzen Geschichte lautete ihr Fazit: "Also anhand der Schilder!" Ich habe kein einziges Hinweisschild gesehen und morgen muss ich dringend tanken!
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