Mittwoch, 9. April 2014

Tag 54: Torre del Mar - Adra, 127 km

Heute hatten wir nach dem Frühstück unterschiedliche Pläne: Anke und Martin wollten nach Granada und sich die Alhambra ansehen und für mich lag natürlich die Etappe an. Ursprünglich wollte ich ja in Granada zwei Tage Pause auf der Tour machen: Für die Besichtigung der Alhambra und für das Radfahren auf den Pico del Veleta. Für den Pico ist es aber die falsche Jahreszeit, da liegt noch Schnee. Das konnte ich gestern aus der Ferne schon sehen, ich muss also sowieso nochmal herkommen!

Die Etappe heute sah auf der Karte sehr einfach aus: Immer nur an der Küste entlang. Die Küste hier hat es aber in sich, viele Klippen und Felsnasen sorgen dafür, dass es ständig Anstiege und Abfahrten von 70 bis 100 Höhenmetern gibt.


Einzeln betrachtet sind diese Anstiege nicht schlimm, aber wenn es viele sind, dann summiert sich das ganz schön und geht in die Beine. Man wird aber normalerweise mit schönen Ausblicken belohnt.


Es gibt auch immer wieder alte Straßenführungen zu entdecken, die entweder nicht mehr benutzt werden oder als Zufahrten zu abgelegen liegenden Häusern dienen. Einige Tunnel haben mir zum Glück noch mehr Höhenmeter erspart. Meine Straße war wieder die N-340 und manchmal die N-340a. Wie schon im Norden Spaniens sind auch hier die Nationalstraßen wie eine Wundertüte: Manchmal werden sie zur Autovia und manchmal sind sie eine einsame Landstraße. Heute hatte ich aber das Autovia-Vermeidungsproblem nicht: Hier an der Steilküste hat man es bisher noch nicht geschafft, eine durchgehende Autovia oder Autopista zu bauen. Das Gelände ist zu schwierig!

Später waren die Ausblicke nicht mehr so schön, man guckte auf ausgedehnte Gemüseplantagen, die sich von oben als weiße Flächen darstellten. Es sind Zeltgewächshäuser, die sich hier auf jeder halbwegs ebenen Fläche breitmachen.


Knapp 25 Kilometer vor dem Ziel wurde ich von Anke und Martin überholt. Anke hat mich aus dem fahrenden Auto fotografiert.


Am nächsten Parkplatz haben die beiden dann auf mich gewartet. Wunderbar, die Cola-Light-Versorgung war gesichert! Und dann entdeckte Anke die Überraschung des Tages: Steinböcke in freier Wildbahn. Hier konnte ich den Zoom meiner neuen Kamera gleich mal richtig ausprobieren!


Die Anfahrt zum Zeltplatz war dann eine weitere Überraschung: Als ich durch Adrá durchgefahren war, sagte das Navi, dass es noch 6,5 Kilometer bis zum Ziel seien. Zuerst ging es durch Gemüseplantagen.


Dann auf einem immer schmaler werdenden Sandweg zwischen Küste und Plantagen, dann wieder asphaltiert zwischen den Zeltgewächshäusern durch und weiter durch eine Furt in einem ausgetrockneten Flussbett.


Und dann waren es immer noch drei Kilometer durch diese öde Agrarindustrie, bis ich tatsächlich den Zeltplatz fand. Der ist eigentlich ganz idyllisch und hat einen kleinen Privatstrand. Aber los ist hier nix!


Anmerkungen von Anke:
Tja, als wir mittags an der Alhambra ankamen, hieß es: Tickets sold out! Wussten wir nicht, dass man sich diese im Vorfeld reservieren muss. Die lassen anscheinend nur eine Maximalmenge pro Tag ins Weltkulturerbe hinein. Na gut, die Geocaches waren alles außerhalb des Zahlterritoriums und in einen kleineren Teil konnten wir auch ohne Ticket reinspazieren. So konnten wir bei Affenhitze trotzdem ein paar coole Fotos schießen und haben uns den Löwenbrunnen auf den Postkarten der Kioske angeschaut. Aber wie ihr auf dem Bild seht, sind selbst die Kioske in alten Gemäuern untergebracht und mit Kacheln und Alabaster verziert!



Anmerkungen von Martin:
Ab Motril sahen die Landwirtschaftsflächen aus wie von Christo verpackt...

1 Kommentar:

  1. Diesmal um 23:59 Uhr Echtzeit eingestellt, endlich einmal rechtzeitig!

    Gruß Jan

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