Mittwoch, 23. April 2014

Tag 68: Cassá de la Selva - Villeneuve de la Raho, 107 km

Am Morgen konnte ich schon die schneebedeckten Berge der Pyrenäen sehen. Die Gipfel waren sogar noch in den Wolken. Wenn man weiß, dass es heute über die Pyrenäen gehen soll, wirkt das ziemlich bedrohlich.


Mit diesen Bergen verhielt es sich jedoch wie mit dem Scheinriesen bei Lukas, dem Lokomotivführer: Je näher man kam, umso weniger bedrohlich wirkten sie. Das lag einerseits daran, dass die hohen Gipfel von kleineren begrünten Höhenzügen verdeckt wurden. Und andererseits bin ich an den hohen Bergen einfach rechts vorbeigefahren, mein Pass hatte nur 300 Meter Höhe. Er führt durch das Tal des Llobregat hoch, das ist der Fluss, der in Barcelona seine Mündung hat. Oben steht eine alte Festung, von der man vermutlich zu beiden Seiten einen guten Blick hat.


Der Grenzort ist Le Perthus bzw. El Pertús auf Katalanisch. Er besteht aus 2 Teilen: Einem französischen Wohngebiet und einem spanischen Teil, in dem man steuerbegünstigt einkaufen kann. Die Grenze erkennt man nur daran, dass die Straße in die andere Richtung bergab geht. Die alte Grenzkontrollstelle ist außerhalb des Dorfes auf spanischer Seite.

Wir sind jetzt auf einem idyllisch gelegenen Zeltplatz an einem See mit Blick auf die Pyrenäen. Aber im Dunkeln hören wir doch wieder etwas Fluglärm, auch Perpignon hat einen Flughafen!


Da der Zeltplatz nur 7 Kilometer von Perpignan entfernt ist und ich heute schon vor 17 Uhr ankam (die Trackverfolger werden bemerkt haben, dass ich die Route auf der N-II um 15 Kilometer abgekürzt habe!), haben wir die Zeit zu einem Ausflug mit dem Auto in die Innenstadt genutzt. Perpignan war früher die Hauptstadt des Königreichs Mallorca und einige Gebäude sind aus dieser Zeit noch erhalten geblieben.


Und was ist mit dem St. Jordi-Tag? Wir haben heute tatsächlich am Straßenrand viele Rosenverkäufer gesehen. Und in Perpignan waren viele Bücherstände aufgebaut.


Uns selbst haben wir natürlich auch beschenkt. Auch wenn es auf den letzten Drücker - sprich kurz vor Ladenschluss - war. Wenn man genau hinsieht, erkennt man, dass ich ein englisch-sprachiges Buch und Antje eine künstliche Rose bekommen hat - für Nomadencamper wie uns passt das aber wunderbar.


Technische Anmerkungen:
Das Tracking-Device hat nach 34 Etappen mal wieder gemeldet, dass es neue Batterien haben will. Wahrscheinlich bin ich jetzt schneller gefahren oder die Wetterbedingungen waren besser, dass es fast 2 Wochen länger durchgehalten hat als mit dem ersten Satz an Batterien.

Die französische SIM-Karte habe ich bei einem Besuch im SFR-Laden durch einen freundlichen Mitarbeiter aufladen lassen - hier klappt es also wieder mit UMTS!

Anmerkungen von Antje:
Der heutige Tag verlief doch tatsächlich nach Plan! Zuerst habe ich in Figueres das Dalí Museum besucht. Er hat das ganze Gebäude selber nach seinem Gusto gestaltet. Es gibt immer wieder überraschende Effekte beim Blick zur Seite oder nach oben. Bei einem Deckengemälde hatte man den Eindruck, unter einer Glasscheibe zu stehen, auf der Dalí und seine Muse Gala stehen. Der Perspektive entsprechend sind ihre Füße sehr groß und ihre Köpfe eher klein! Empfehlenswert! Obwohl, es gab auch viele Sachen, bei denen ich mich fragte, was der Künstler mir damit wohl sagen will.

Anschließend ging es für mich ganz bequem mit dem Auto in Richtung Perpignan. Auf dem Campingplatz konnte in der Gluthitze der Sonne endlich die große Putzaktion erfolgreich durchgeführt werden. Übrigens fallen mir jetzt die spanischen Vokabeln ein, die ich aber nicht mehr brauche!

2 Kommentare:

  1. Hallo Jan,

    willkommen zurueck in Frankreich :) Jetzt bist Du gefuehlt ja wieder recht nah, auch wenn Du tatsaechlich doch eine ganze Strecke weit weg bist. Benjamin hat mal geschaut, aber fuer einen Wochenendausflug ist es wohl etwas zu weit, leider.

    Die Kueche macht Fortschritte, heute wird sie hoffentlich fertig. Wir freuen uns schon sehr darauf sie dann heute abend oder morgen einweihen zu koennen.

    Viele Gruesse aus Antony, auch an Antje. Schoen, dass sie sich am Blogschreiben beteiligt, so wissen wir nun auch, wie aufregend so eine Auto-Tour an der Kueste lang sein kann. Schoen, dass Ihr die Zeit so geniessen koennt!

    Carola

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  2. Ha, prima, und jetzt koennen wir sogar kommentieren ohne diese Bilderraetsel loesen zu muessen. Das ist gut, denn unter 5 Anlaeufen hatte ich es bislang nicht geschafft einen Kommentar hochzuladen.
    Vielleicht mache ich jetzt etwas anders als vorher? Aber egal, hauptsache ich komme an diesen Bildern vorbei.... :)

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