Donnerstag, 10. April 2014

Tag 55: Adra - Sorbas, 112 km

Heute früh habe ich den kleinen Strand zwischen den Paprikaplantagen genutzt, um im Mittelmeer zu schwimmen. Das Wasser war schon wärmer als im Atlantik, aber dafür war es nur Kiesstrand.


Das Frühstück gab es im Café des Zeltplatzes, fast ein englisches Frühstück mit Spiegelei und Würstchen. Dann ging es für Anke und mich auf die erste Hälfte der Etappe. Anke hat mich für 55 Kilometer begleitet und musste sich wegen der starken Sonnenstrahlung ganz schön einmummeln. Man könnte fast von Verschleierung sprechen!


Den größten Teil (ca. 40 Kilometer) sind wir durch Gemüseplantagen gefahren. Wir haben mal reingeguckt und Melonen, Zucchini, Paprika und Tomaten entdeckt. Insbesondere die Zucchini-Felder sehen innen eigentlich nett aus, wenn sie blühen. Die Luft, die aus diesen Zelthäusern strömt, ist ungefähr so wie beim Garten der Schmetterlinge in Aumühle: Tropisch warm und feucht.


Zehn Kilometer vor Almeria haben wir Pause gemacht, um einen Tee zu trinken. Es war ein marokkanisches Café und der Barmann hat "té classico" gleich als Minztee interpretiert. Beim Servieren hat er es bemerkt und mir zusätzlich kostenlos noch einen schwarzen Tee gebracht - sehr nett!

Danach kam dann eine spektakuläre Straße an der Küste längs. Hier habe ich zum ersten Mal gesehen, dass die alten Straßen um die Felsnasen herum auch nach Bau eines Tunnels noch erhalten wurden. Das war natürlich klasse - einsame Landstraße in toller Lage!


Martin wartete auf uns in Almería, wo wir gemeinsam zu Mittag aßen. Danach ging es für mich in die Berge: Zuerst durch die Prachtstraße von Almeria.


Dann ging es weiter hoch in einem Flusstal. Als die Bebauung aufhörte, sah es aus wie in einer Mondlandschaft, in der man eine Autobahn installiert hatte.


Hier hat man wohl etliche Western gedreht. Dafür ist das Gelände bestens geeignet: Schroffe Felsen und karger Bewuchs - genauso stellt man sich den wilden Westen vor. Hier hat man sogar eine Touristenattraktion aus den Drehorten gemacht.


Inzwischen war ich auf 350 Höhenmetern, aber das reichte noch nicht. Auf etwa 500 Höhenmetern erreichte ich eine Hochebene, die für Landwirtschaft genutzt wird. Zehn Kilometer weiter ging es dann sanft wieder runter zu unserem Zielort Sorbas. Der Ortskern liegt abseits der Landstraße auf einem Felsen, der nur über einen Damm durch ein Barranco zugänglich ist. Irgendwie sieht das hier aus wie in einer Canyon-Landschaft.


Anmerkungen von Anke:
Fahrradfahren in den Subtropen. DAS war das Feeling heute! Spannend war es, immer wieder hineinzukucken, was es denn wohl demnächst bei ALDI in Reinbek im Gemüseregal geben wird ... Auf jeden Fall muss draufstehen: Producto de Almería/España! Übrigens gab es auch etliche Plantagen, wo Ecologica dran stand ...

Ich fand unsere Route durch die Agroindustriefelder coool, Wald haben wir schließlich zu Hause genug!

2 Kommentare:

  1. Hmm das verstehe ich nicht. Wieso ist auf der schicken Küstenstraße das Wasser rechts von Jan und nicht links? Gute Fahrt weiterhin wünscht Matthias

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  2. Hallo Matthias,

    das hat Martin schon vorausgesagt, dass so ein Kommentar kommen könnte. Das Foto ist natürlich gestellt und die Fahrtrichtung wurde durch die Lichtverhältnisse vorgegeben. Genaugenommen musste ich viermal ansetzen, bis Anke mit dem Foto zufrieden war. Es gibt eine ganze Serie von Fotos, wo ich nur halb drauf bin ...

    Ich habe kurz überlegt, ob ich das Bild spiegeln soll, aber die Fahrradkette auf der falschen Seite hättest Du sicher auch bemerkt, oder?

    Gruß aus der Nähe von Alicante

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