Montag, 7. April 2014

Tag 52: Tarifa - San Pedro de Alcántara, 124 km

Heute früh habe ich mich um 9:30 Uhr mit Sascha getroffen. Die 4 Kilometer bis dahin waren schon sehr schwer, denn es wehte ein Tarifa-typischer starker Gegenwind. Außerdem ging es auf dem letzten Kilometer schon mal 70 Höhenmeter bergauf.


Wenn das so geblieben wäre, dann wäre es eine sehr schwere Etappe geworden. Zum Glück ließ der Wind aber nach der ersten Kammhöhe (340 Meter) deutlich nach und spielte nachher keine Rolle mehr. Von der Höhe hatte man einen fantastischen Blick auf Afrika und die Straße von Gibraltar. Das Mittelmeer lag dabei noch unter einer Frühnebeldecke.


Nur wenige Kilometer weiter hatten wir schon einen ersten Blick auf Gibraltar. Bis wir dort ankamen mussten wir aber noch fast 30 Kilometer fahren.


Das Problem war jetzt nicht mehr der Wind oder der Anstieg, sondern das Autobahnkreuz vor uns. Da durften wir nicht längsfahren und es sah auch richtig gefährlich aus. Einziger Ausgang: Ein Industriegebiet. Am hinteren Ende des Industriegebiets konnte man dann das Fahrrad über ein unbenutztes Gleisbett auf den Bahnsteig von Gleis 2 des Bahnhofs von Los Barrios tragen, dann die Bahnschienen kreuzen und durch den Bahnhofsausgang auf eine Landstraße kommen. Eine ganz normale Lösung für ein "Autovia-Umgehungsproblem". Uns ist auf dem Bahnsteig übrigens ein Radfahrer entgegen gekommen, das scheint hier so üblich zu sein.


Dann kamen wir nach Gibraltar, wobei wir Anke und Martin überholten, die im Grenzstau standen. Sie haben das Auto später abgestellt und sind auf Fahrräder umgestiegen. Mein Kollege Michael schrieb im Kommentar, dass man Gibraltar nur der Statistik wegen besuchen müsste. Zunächst sah es auch so aus, aber als wir mit dem Fahrrad zur Südspitze vordrangen, hat sich der Eindruck geändert: Wasserfall, Tunnel, Moschee und tolle Aussicht am Europapoint waren schon wirklich nett. Dort haben wir uns dann auch mit Anke und Martin zum Essen getroffen.


Vorher habe ich natürlich auch noch Caches in Gibraltar gesucht. Diesmal bin ich dabei auch fotografiert worden.


Anke und Martin haben nach der Mittagspause den Felsen besucht und wir haben unsere Fahrradrunde um den Felsen beendet. Überraschenderweise haben wir auch Affen gesehen und haben einen sogar mit einer Banane gefüttert!


Der Rest der Etappe war problemlos - abgesehen von den Autovia-Vermeidungsproblemen. So mussten wir eine Passhöhe auf einem steinigen und steilen Sandweg erklimmen und ein ausgetrocknetes Flussbett in einer Furt durchqueren.


Am Ende hatten wir die Faxen dicke und haben eine Auffahrt gesucht, an der sie vergessen hatten, das Autovia-Schild aufzustellen. Sonst kommt man hier kaum voran und im Übrigen waren wir nicht die einzigen Radfahrer auf der vierspurigen Schnellstraße.


Anmerkungen von Sascha:
Die Tour heute war super erlebnisreich und die Straßen-/Wegführung nicht immer die beste. Nicht überall, wo ein Fluss eingezeichnet ist, muss auch wirklich Wasser fließen und dort wo man es nicht vermutet, tut sich aus dem Nichts ein traumhafter Radweg auf. Mein Gesäß hat sich dann auch kurz vor Ende der Etappe an den Sattel gewöhnt.

Anmerkungen von Anke:
Ich war heute nicht im Afrika- sondern im Affentaumel. Es war zwar schon 17:00 Uhr, aber die Seilbahnfahrt zum Affenfelsen musste dennoch sein! Also schnell die Räder geparkt. In der Gondel wurde man mehrfach drauf hingewiesen, dass man die Affen nicht provozieren sollte, dass das Füttern eine Strafe von 400 £ bedeutet und dass man bloß keine Plastiktüten dabei haben sollte, da die Affen diese mit Nahrung assoziieren. Martin aß daraufhin seine Banane in der Gondel, während ich meine eigentlich unmittelbar nach Ankunft essen wollte. Ich ging oben aus der ersten Tür und wurde PROMPT von einem riesigen Affen angesprungen, der im Affentempo :-) mir meine Banane aus dem Seitenfach des Rucksacks klaute. Kaum hatte ich den Schock des Angriffs überwunden, hatte der Affe die Banane schon abgepellt. Und alle Mitreisenden hatten ein tolles Fotomotiv!



1 Kommentar:

  1. Diese Affen haben ja wohl auch keinerlei Selbstrespekt - BANANEN klauen! Das befeuert doch die übelsten Klischees! :)

    Viel Spaß und gute Fahrt weiterhin!

    Gruß, Hanno

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