Freitag, 25. April 2014

Tag 70: Narbonne - Montpellier, 113 km

Heute früh hat es richtig gestürmt, ungefähr so wie am zweiten Tag in Cuxhaven. Beim Frühstück waren wir froh, dass wir einen Sturmkocher hatten. Wir mussten unsere Plastikteller festhalten, damit sie nicht vom Tisch flogen. Zum Glück kam der Sturm während der Fahrt meist von schräg hinten, aber die Passagen, bei denen er schräg von vorne kam, waren echt anstrengend.

Meine erste Pause habe ich im Zentrum von Narbonne gemacht. Als man vor einigen Jahren den Platz vor dem Rathaus neu pflastern wollte, entdeckte man unter dem Platz eine alte römische Straße. Jetzt hat man ein 10 mal 10 Meter großes Loch gelassen, in das man hinabsteigen kann, um auf dem alten Pflaster zu gehen.




Die Kathedrale von Narbonne hat man nie fertig gebaut. Es existiert nur der Chor mit einem angehängten Kloster, kein Hauptschiff. Bevor man aber die Bauarbeiten eingestellt hatte, waren schon zwei Seitenkapellen gebaut. Die stehen dort jetzt seit Jahrhunderten als isoliertes Mauerwerk!


Die Mittagspause habe ich in Béziers gemacht. Wenn man sich der Stadt nähert, sieht man zuerst die riesigen Veteidigungsanlagen und die Kirche.


Ich hielt das zunächst für den Stadtkern, aber die Stadtmitte liegt deutlich nördlich davon. Dort gibt es eine großzügige Allee wie die Rambla in spanischen Städten, auf der heute ein großer Blumenmarkt war.


Auf dem Platz vor dem Theater wunderte ich mich über ein hölzernes überlebensgroßes Kamel in einer Art Marionettengestell. Wozu das dienen sollte, war mir nicht klar. Es hat mich an die Tiere in La Roche sur Yon erinnert, nur fehlten hier die Steuerungshebel.


Ungefähr 30 Kilometer vor dem Ziel habe ich noch einmal auf einem Parkplatz Rast gemacht. Dort gab es eine gute Aussicht über das Bassin de Thau. Ich habe mich über die Gestelle im Wasser gewundert, vermutlich werden hier Austern gezüchtet.


Wir sind hier auf einem Zeltplatz in Lattes, einem Vorort von Montpellier. Es gibt sogar eine Straßenbahn, die hier vorbeifährt. Aber die Haltestellen sind schon ziemlich weit weg, so dass wir das nächstgelegene Restaurant aufgesucht haben. Piekfein und im Michelin-Führer erwähnt: Ich habe mich nicht getraut, mein Netbook auszupacken. An Antjes letztem Abend war das aber schon sehr passend.

Technische Anmerkungen:
Morgen ist ein Pausentag und deshalb bleibt das Tracking-Device ausgeschaltet.
Anmerkungen von Antje:
Es hat Spaß gemacht, Jan zu begleiten, auch wenn das Auto fahren mich immer mal wieder tierisch genervt hat. Trotzdem habe ich heute einen Abstecher nach Carcassonne gemacht, die befestigte Stadt. Die Cité ist wirklich und tatsächlich noch von einem Burggraben, einer Mauer und Wachtürmen umgeben. In der Hauptsaison muss da die Hölle los sein!

Das Restaurant war übrigens so fein, dass der Kellner mit ernstem Gesicht einen schön dekorierten Teller servierte und anschließend die übersichtlich angeordneten Speisen erklärte! Wäre nur schön gewesen, wenn ich wenigstens die Hälfte seines Textes verstanden hätte! Es war aber sehr lecker!

Morgen kommt Jana und dann wird sie euch mit Kommentaren beglücken. Tschüß!

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