Donnerstag, 24. April 2014

Tag 69: Villeneuve de la Raho - Narbonne, 106 km

Heute ging es auf einsamen Landstraßen durch die Weinberge der Region Languedoc-Roussignon. Das war landschaftlich super, eine tolle Radfahrstrecke. Aber Weinberge sind auch BERGE, ich habe heute mehr Höhenmeter bewältigen müssen als bei der Pyrenäen-Etappe. Jetzt bin ich im Departement de l'Aude und weiß endlich, woher der preisgünstige Aldi-Rotwein kam, den ich als Student immer getrunken habe.


Besonders gefallen hat mir die Abfahrt nach einem 250-Meter-Pass durch das Tal des Flusses Berre. Diese Abfahrt war sehr flach und erstreckte sich über mehr als 10 Kilometer, wobei das Tal manchmal eng wie eine Klamm wurde. Unterwegs in Durban-Corbiéres habe ich an der Burgruine einen Cache gesucht und gefunden.


Heute hat mich überraschenderweise Antje mehrfach mit dem Auto überholt und dann auf mich gewartet. Sehr praktisch, da kann man den vergessenen Pulsgurt anlegen und Cola Light nachtanken. Sie hatte sich als Zwischenziel das europäische Zentrum für Prähistorik in Tautavel ausgesucht, das hat sie auf diese einsamen Landstraßen geführt.

Beim Einkaufen hat Antje entdeckt, dass Ostersachen jetzt im Preis herabgesetzt sind. So sind wir dann doch noch zu einem Schokoladenosterhasen gekommen!


Wir sind hier an einem See (wieder ein See, also wieder Mücken!) in der Nähe von Narbonne. Dies ist ein Zeltplatz, bei dem jede Parzelle ihr eigenes Klohäuschen mit Dusche hat. Das habe ich bisher noch nirgendwo gesehen, aber es ist sehr praktisch.


Es gibt auch ein gutes Restaurant hier, wir testen es gerade aus. Ich habe Antje gerade zu einem Café Gourmand als Nachtisch überredet.


Und dann habe ich noch eine Ergänzung zu gestern: Ich habe tatsächlich eine Apfelbaum-Plantage gesehen. Daran sieht man, wie schnell sich die Landschaften ändern können!

Anmerkungen von Antje:
Tja, es ist mal wieder spät und ich habe eine halbe Flasche Rotwein intus. In dem Museum für Prähistorik hatte ich mir mehr Informationen zur Höhlenmalerei oder Bestattungsstätten erhofft, aber in dieser Gegend hat man die Verstorbenen anscheinend einfach nur aufgegessen und Höhlenmalerei war wohl nur verzichtbarer Tinnef. Aufgrund meines Museumsbesuchs bin ich aber weitgehend die gleiche Strecke gefahren wie Jan. Es waren Nebenstrecken und die Landschaft war wunderschön.

Morgen ist meine letzte Etappe, dabei habe ich inzwischen eine Routine entwickelt, was wo im Bus verstaut wird. Jan hat mein System verinnerlicht: Kaubares in der Kühlbox, Kekse, Knabberzeugs und Müsliriegel im Fahrradkorb. Am Ende der Tour könnte Jan über jede Begleitperson ein kleines Psychogramm schreiben!

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