Dienstag, 8. April 2014

Tag 53: San Pedro de Alcántara - Torre del Mar, 114 km

Der Tag begann heute mit einem gemütlichen Geburtstagsfrühstück für Anke in einem Café. Wir haben uns für 9 Uhr verabredet und sind erst gegen 10 Uhr mit dem Fahrrad aufgebrochen.


Um 10:02 Uhr, knapp 25 Meter weiter, stellte ich fest, dass ich den ersten Plattfuss der Tour hatte. Sascha hat das Loch gefunden und fachmännisch von Snakebite gesprochen. Das sind Löcher an der Seite des Schlauchs und nicht auf der Lauffläche, die durch ein Durchschlagen auf die Felge entstehen und häufig als Doppellöcher auftreten. Wusste ich noch nicht, aber jetzt kann ich mir die komischen Löcher auf unserer Tandemtour 1983 in Ungarn endlich erklären.


Sascha war heute ein guter Führer, er hat mich durch die Schleichwege an der Strandpromenade von Marbella geführt, sodass wir die Autovia vermeiden konnten. Die ist in San Pedro übrigens gerade überdeckelt worden, so wie es bei uns in Bahrenfeld geplant ist: Ein Riesengewinn für die Stadt! Sascha zeigte mir den Luxushafen, wo man Unmengen an Geld ausgeben kann, und führte mich zu einem Einkaufszentrum am Weg, in dem ich mir einen neuen Fotoapparat kaufen konnte. Vorher mussten wir uns aber die Hände waschen, die waren vom Flicken noch dreckig. Aber nur die Finger, denn wir trugen ja Fahrradhandschuhe!


Mit der neuen Kamera ging es dann in den Supermarkt. Durch die Gibraltar-Etappe war irgendwie der Cola-Light-Vorrat im Auto versiegt (man hat einfach keine Zeit, weil man soviel erleben muss!). Hier hat man ein interessantes System, um bereits im Einkaufszentrum gekaufte Artikel mit in den Supermarkt nehmen zu können: Man schweißt sie am Eingang in spezielle Plastiktüten ein. Saschas Rucksack war übrigens so voller Technik, dass die Alarmglocken schon beim Betreten des Supermarkts klingelten. Nach 3 Versuchen gab der Security-Mann auf und ließ ihn so rein.

Das alles hat viel Zeit gekostet und dabei lag heute ein schwerer Anstieg an, den Sascha noch gemeinsam mit mir bewältigen wollte. An einem Aussichtspunkt auf über 400 Meter Höhe haben wir einen Cache gesucht und gefunden. Von dort hatten wir einen schönen Blick auf ein typisches weißes andalusisches Bergdorf (Ojén).


Etwa vier Kilometer hinter der Passhöhe (551 Meter, der bisher zweithöchste Pass der Tour) hat sich Sascha dann verabschiedet, um seine eigene Tour zurück nach Marbella zu verfolgen. Es war wirklich klasse, dass er uns begleitet hat und mit seiner guten Ortskenntnis Tipps geben konnte! Vielen Dank!

Kurze Zeit später haben mich Anke und Martin mit dem Auto überholt. Von einer Brücke haben sie fotografiert, wie ich mich eine weitere Steigung hochquälte - insgesamt waren es heute ca. 2000 Höhenmeter. Und die nächsten Tage wird es wohl genauso anstrengend, wenn auch nicht ganz so heiß (heute: 29 Grad!).


Als ich kurz vor Malaga das Meer wieder erreichte, gab es erneut das Autovia-Vermeidungsproblem. Diesmal konnte ich es mit etlichen Strandpromenaden meist elegant lösen und ich kam gegen 20 Uhr am Zeltplatz an. Dort stand dann ein Kettenwechsel an, denn inzwischen bin ich fast 5000 Kilometer gefahren. Ungaublich, ein Drittel der Tour ist schon vorbei!


Dörte hat mich heute übrigens am Telefon gefragt, warum ich den Blog immer um 23:59 Uhr veröffentliche. Das liegt natürlich daran, dass ich meist viel länger als bis Mitternacht brauche, um den Text zu schreiben und vor allem die Bilder hochzuladen. Ich möchte aber gerne, dass jeweils das Datum erscheint, über das ich berichte, deshalb stelle ich das absichtlich so ein (jetzt ist es übrigens 0:55 Uhr und die Bilder sind noch nicht ausgewählt und es wird langsam doch ein bisschen kalt!).

Anmerkungen von Martin:
Marbella: Wir fahren zum Einkaufen ins La Cañada. In der Zufahrt zur Autowaschanlage steht ein Aston-Martin mit dem Kennzeichen "RICH 1".

Anmerkungen von Anke:
Yeah, letztes Jahr zu meinem Geburtstag lag noch Schnee - und dieses Jahr durfte ich bei rund 28 Grad im Schatten im Mittelmeer schwimmen! Aber nun erst einmal von vorn: Neben dem Hostal Alicia haben wir heute morgen zunächst in einem kleinen Café leckere Tostadas gefrühstückt. Jan hat mich mit marrokanischen Teekännchen überrascht, in denen ich Tee mit Minze aus Eigenanbau zubereiten kann. Dankeschöön! Sascha hatte als Quasi-Einheimischer den 1A -Geburtstag-Tip zum Strand nach El Rosario zu fahren, einem Vorort von Marbella. Wirklich klasse - wenig frequentierter gelber Sandstrand mit Schattenliegen für Hellhäutige wie mich.


Danach war die Option entweder mit Jan die zweite Hälfte mitzufahren oder lieber in Bergdörfern zu bummeln. Schon nach wenigen Kilometern nach Ojén war klar - nee, das spanische Himalaya lass mal Jan und Sascha alleine durchziehen... man, war DAS steil! Respekt an die beiden!!

Martin und ich haben dann das idyllische Bergdorf Coín erkundet und dort leckeres Eis mit karamellisierter Pinienkernsoße gegessen.

Abends gab es Tapas Variadas. Perfekter Geburtstag mit Meer, Bergen und leckerem Mampf.

Dankeschöön an alle Gratulanten und Mitabenteurer!

Anmerkungen von Martin (2):
Der Campingplatz in Torre del Mar ist ein hartes Terrain. Da heißt es geduldig die Zeltnägel reinzuklopfen ...

Nachtrag von Jan:
Heute Abend habe ich Flutschbohnen kennengelernt. Die muss man an einer Ecke anbeißen und den Kern dann mit leichtem Druck der Finger und den Mund flutschen lassen. Bei mir flutscht es aber noch nicht so gut wie bei Anke und Martin, aber lecker sind diese Dinger ...

3 Kommentare:

  1. Das mit dem Rückdatieren hat ja diesmal nicht geklappt. Super - da kann ich Anke noch zum Geburtstag gratulieren, ohne daß es schon verjährt ist. ;-)

    Also - Herzlichen Glückwunsch, weitere schöne Urlaubstage und ein tolles Jahr bis zum nächsten Geburtstag!

    Joachim

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  2. Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag noch nachträglich. Weiterhin alles Gute und eine schöne Reise.
    Hoffentlich war Jan`s erster auch sein letzter Platten.
    Wir drücken die Daumen.
    Gruß Burghard und Angelika.

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  3. Hallo,

    das Datum habe ich inzwischen korrigiert - danke für den Hinweis. Und Anke hat sich über die Glückwünsche sehr gefreut.

    Liebe Grüße aus einer Paprikaplantage im Süden Spaniens
    Jan

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