Montag, 14. April 2014

Tag 59: Santa Pola - Rugat, 117 km

Heute früh gab es Filterkaffee statt Espresso. Das ist aber auch der größte Unterschied gewesen, denn Antje und ich haben uns Zeit für ein ausgiebiges Frühstück genommen, obwohl ein harter Radfahrtag anlag. Die ersten 20 Kilometer bis Alicante waren schnell runtergeradelt, aber dann kam der Stadtverkehr mit den üblichen Problemen wie Ampeln, Einbahnstraßen und verpassten Abbiegungen. Nach einiger Zeit hatte ich schließlich die richtige Ausfallstraße, die zur Autovia A-7 führte. Diesmal ließ sich das Vermeidungsproblem besonders elegant lösen, denn dies ist die Strecke zur Uni von Alicante und deshalb gibt es einen guten Fahrradweg!



Heute ging es viel bergauf und es war ganz schön heiß. Für die kurzen Trinkpausen muss man dann die wenigen Stellen nutzen, wo es einmal Schatten gibt.


Heute bin ich gelegentlich den Via Verdes, Radwegen auf stillgelegten Bahnstrecken, begegnet. Leider führten sie nie genau in meine Richtung. An der Beschilderung sind noch Verbesserungen möglich, damit man diese Wege überhaupt finden kann. Und es muss auch nicht unbedingt sein, dass man sein Fahrrad über Leitplanken heben muss, um einen solchen Weg zu erreichen. Einer wäre hier übrigens besonders gut für Anke gewesen: Einige Hundert Höhenmeter leicht bergab mit einem Cachetrail dabei!

Ich habe stattdessen ein superschmales Sträßchen gefunden, das mich auf 912 Meter Höhe zur Kapelle des heiligen Antonios führte. Das war vielleicht eine Schlaglochpiste!


Der Blick von dort hinunter nach Alcoi war phantastisch. Leider war die Abfahrt etwas zu steil, um sie richtig auszukosten.


Unten in Alcoi war schon die Festbeleuchtung für Ostern installiert - so wie bei uns für Weihnachten und in Tanger für den Königsbesuch.


Die größte Höhe war damit genommen, aber zum Abschluss ab es noch einen schönen Serpentinenanstieg bis auf fast 600 Meter, um den letzten Bergkamm zu überwinden.


Dieser Bergkamm ist gleichzeitig die Grenze zur Provinz Valencia. Hier hat sich die Sprache schon wieder geändert, teilweise wird zweisprachig (Katalanisch und Spanisch) ausgeschildert. Statt "camino de servicio" heißt es jetzt "camí de servei", das sind die Nebenwege an den Autovias, die ich so dringend brauche!


Hier ist der Berglandschaft völlig anders als nördlich von Almería: Es ist alles grün und die Hänge sind bewaldet. Es gibt viel Terrassenanbau, weil die Gegend fruchtbar ist. Genauso grün ist auch unser Campingplatz, der ruhigste, den ich bisher hatte. Montags hat auch die Bar geschlossen und wir haben auch nur ein anderes Gastpaar gesehen. Das Rascheln der Blätter im Wind ist das lauteste Geräusch! Aber Internet geht und die Duschen werden warm!

Anmerkungen von Antje:
Tja, was soll ich jetzt zu diesem Tag anmerken? Jan hatte die Karte und ich ein Navi! Der häufigste Satz, den ich heute gehört habe, war "Die Route wird neuberechnet."! Immerhin bin ich beruhigt, dass ich mich auch mit einem Navi total verfransen und dabei unerwartet Castillos oder andere Sehenswürdigkeiten finden kann. Spätestens als ich auf einem Feldweg im Olivenhain stand, hätte ich aber doch gerne eine Karte gehabt! Vielleicht freunden das Navi und ich uns ja morgen an.

2 Kommentare:

  1. Wenn Du die Albufera durchquert hast hier ein Pflichtpunkt für die Stadt Valencia: Fast auf Deiner Strecke liegt der Mercado Central, m.E. schöner als in Barcelona, natürlich nur wenn er geöffnet ist (bis zum späten Mittag). Gegenüber gleich noch die Seidenbörse Lonja de la seda mitnehmen, Weltkulturerbe, inzwischen leider mit Eintritt.
    Falls Du abends in Valencia bist: Katamaran-Sunset-Cruise von der Marina Real Juan Carlos aus, zwischen America's Cup Hafen und Las Arenas Strand. Metrostation Neptu. Taxis sind billig in Valencia...

    Michael

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  2. Ach ja, und natürlich churros con chocolate essen, frittiertes Spritzgebäck mit flüssiger Schokalade zum Stippen.
    Michael

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