Sonntag, 2. März 2014

Tag 16: Caen - Céaux, 121 km

Heute bin ich bei Sonnenschein nach einem frühen Frühstück gestartet. Aber letztendlich sitze ich dann doch erst um 8:15 Uhr auf dem Fahrrad - 45 Minuten verschenktes Tageslicht. Heute standen Hügel und Gegenwind auf dem Programm: Das Steigungsdiagramm zeigte den ersten Bergrücken von fast 350 Metern Höhe (das ist immerhin schon Wiehengebirgsniveau!) und der Wetterbericht sprach von 60 km/h direktem Gegenwind. Kein Wunder, dass es nicht so richtig rollen wollte. Selbst bei Gefälle musste man sich manchmal anstrengen. Wenn der Wind von der Seite kam, konnte es sogar gefährlich werden, wenn man zu schnell fuhr. Das mache ich aber natürlich nicht!


Die Essenversorgung heute am Sonntag verlief gut - ich habe viele offene Bäckereien gesehen und mir bei einer meine Ration an pain aux chocolat besorgt. Mit dem Nachschub an Cola Light, Keksen und Bananen war es dagegen etwas schwieriger: Ich habe zwar viele Schilder für Supermärkte gesehen, die Sonntag früh offen haben, aber keiner lag direkt am Weg. So habe ich meinen Durst diesmal mit Wasser aus dem Trinkrucksack gestillt und immer gehofft, dass noch ein offener Laden kommt. Der Jibber auf Cola Light war doch sehr groß! Kurz vor 19 Uhr mit noch 12 Restkilometern bis zum Tagesziel kam dann dieser Laden doch noch und ich habe natürlich gleich zugeschlagen.

Ein bisschen ärgert es mich, dass ich schon wieder im Dunkeln angekommen bin, aber diesmal hatte es sein Gutes: Ca. 2 Kilometer vor dem Ziel kam ich über eine Brücke über den Fluss Sélune und dort warteten circa 50 Leute auf der Brücke. Ich fragte (auf Französisch!), worauf die Leute warten würden und bekam erzählt, dass gleich eine Mascaret käme. Das habe ich mir natürlich nicht entgehen lassen und die 20 Minuten gewartet, bis die Flutwelle den Fluss raufgelaufen kam. Leider war es nicht möglich, das im Dunkeln zu fotografieren. Ihr müsst mir also schon glauben, dass es ein beeindruckendes Schauspiel ist!

Die Technik macht mir weiterhin ein wenig Sorgen: Heute früh hatte ich den Kontakt am Nabendynamo gereinigt und das Licht funktionierte wunderbar. Tagsüber habe ich dann statt des Lichts den Akku-Lader am Nabendynamo betrieben. Als ich um 17:30 Uhr den Akkulader abschaltete und wieder auf Lichtbetrieb umstellte, funktionierte das Vorderlicht vielleicht für 10 Sekunden und ging dann aus. Ob das mit dem Akku-Lader zusammenhängt? Gibt es da irgendwelche Elektronik im Nabendynamo oder in der Lampe, die ihre Spielchen mit mir treibt? Oder hat der Akku-Lader soviel Strom gezogen, dass der Kontakt nach einem Tag schon wieder schlecht war? Ich habe den Kontakt jedenfalls erneut gereinigt und danach lief das Vorderlicht wieder. Vielleicht lass ich morgen den Akku-Lader mal aus und gucke, was passiert.

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