Mittwoch, 12. März 2014

Tag 26: San Sebastián - Bilbao, 116 km

Die erste Nacht im Bus war gut, das Heizen mit dem Fön hat funktioniert und wir haben gut geschlafen. Es war morgens auch nicht so kalt wie die letzten Tage. Nach einem Kurzfrühstück mit Dörte war ich kurz vor 9 Uhr auf dem Rad. Angesagt waren 113 Kilometer mit 1300 Meter Höhenanstieg. Aber ich hatte ja den Vorteil, dass unser Campingplatz oben auf dem Berg lag und ich nach einem kurzen und knackigen ersten Anstieg zunächst eine schöne Bergstraße runter rollen konnte.


Eigentlich war die Straße ja gesperrt, aber das habe ich einfach ignoriert. In der Tat gab es einen Erdrutsch, der die Straße an einer Stelle einspurig machte.


Nachdem der zweite knackige Anstieg überwunden war, kam ich für 15 Kilometer an eine Küstenstraße, wie man sie sich wünscht. Maximal leichte Anstiege, direkt der Küstenlinie folgend und häufig als eine Art Balkon an den Fels gebaut.


So erreichte ich Getaria, ein hübsches Fischerstädtchen mit geschütztem Hafen durch eine vorgelagerte Halbinsel. Dörte hat hier mit dem Auto auch Rast gemacht und sich die einlaufenden Fischereiboote angesehen.


Ich dagegen habe mich mehr für das komische Gemäuer links oben auf dem Bild interessiert. Es ist kein Fort, sondern ein Monument für die erste Weltumseglung durch Juan Sebastián Elcano. Und die Figur, die von weitem wie Snoopy aussieht, ist in Wirklichkit eine Galeonsfigur.


Soweit lief alles nach Plan, die Sonne schien und ich lag sehr gut in der Zeit. Dann machte es plötzlich "Knack" und ich wusste sofort, dass es sich um einen Speichenbruch handelte. Diesmal waren es zwei Speichen auf einmal, beide am Hinterrad auf der Zahnradseite. Es war das erste Mal, dass mir ein Speichennippel gebrochen ist, und ich habe reflexartig falsch darauf reagiert: Speiche muss getauscht werden. Hätte ich man nur den Speichennippel getauscht, dann hätte ich schneller wieder auf dem Fahrrad gesessen! So habe ich über eine Stunde gebraucht, um die Speiche zu würgen und zu quälen, bis ich sie am Zahnrad vorbei herausoperiert hatte. Die andere Speiche war an derselben Stelle gebrochen wie die Bruchspeiche in Holland, da war das Entfernen der Speichenreste kein Problem. Jetzt habe ich beide Notspeichen eingesetzt und muss mir morgen am Pausentag eine Fahrradwerkstatt suchen. Wahrscheinlich läuft es auf ein neues Hinterrad hinaus, hier war ich bei der Vorbereitung wohl zu geizig: Das Hinterrad ist 2010 neu eingespeicht und selten genutzt worden. Aber der Zahn der Zeit nagt wohl doch am Material!


15 Kilometer nach der Zwangspause war endlich auch der letzte große Anstieg geschafft, von hier ging es rund 40 Kilometer nur noch bergab bis Bilbao.


Heute habe ich das Modell "Nationalstraße neben parallel verlaufender Autobahn" probiert, es gab auch kaum eine andere Möglichkeit. Bis etwa 30 Kilometer vor Bilbao hat es mir gut gefallen, ab dann wurde es grenzwertig mit einer Autobahn-ähnlichen Straße. Zum Glück sind die Autofahrer hier an Radfahrer gewöhnt, bisher fühle ich mich sicher.

Das Navi leitete mich dann durch die Innenstadt von Bilbao, sodass ich einen ersten Eindruck bekommen konnte. Neben schönen Gebäuden und viel Trubel fiel mir vor allem die Dichte der Ampeln auf. So circa 10 Stück auf den Kilometer und grundsätzlich alle rot.


Morgen ist Pausentag und das Tracking-Devie bleibt aus. Fest eingeplant sind Guggenheim-Museum, Schwebefähre und Fahrradwerkstatt. Und für den Rest gucke ich gleich noch mal in die Unterlagen, die Wim und Sabine mir bereitgestellt haben!

Anmerkungen von Dörte:
Als Kieler / Hamburger geht einem einfach das Herz auf, wenn man so einen Fischereihafen sieht. Die manövrieren mit ihren Booten - da sind meine Einparkkünste mit dem kleinen Matiz nix dagegen. Und die Fischerkneipe war auch super. Das nenne ich mal Tapas!

Ich kann Jans Einschätzung bestätigen, es gibt viele Radfahrer - aber alle, wirklich ALLE fahren mit Radfahrkleidung und niemand hat Jeans an. Ansonsten empfehle ich, ein Spanisch-Wörterbuch mitzunehmen. Alle anderen habe ich eingepackt, aber Spanisch vergessen. Naja "Una Sim-Tarjeta solamente por Internet", grandios vorgebracht, wurde verstanden! Nachfragen werden eben nicht akzeptiert.

9 Kommentare:

  1. I saw your bike this morning in Hirizikloak, Have a good trip around Europe.
    It is a pity that I don´t understand german

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  2. Guten Tag, er zuerst habe ich einen Übersetzer von Deutsch des Internets benutzt, wie zu Deutsch zu sprechen ist, ich nicht weiß. Ich sehe, dass es an meiner Stadt vorbeigehen wird: Um (Pontevedra, Galizien) vom einen zu schützen, der Portugal überqueren wird. Ich will, dass es auf mich zählt zu helfen, ihm/ihr in allem möglichen, und ich werde ihm/ihr vom Begleiten einige Kilometer in ihrem Abenteuer bezaubert werden. Ein Gruß

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    1. Hi Alberto,
      thanks for the good wishes! Please don't hesitate to write a comment in English or Spanish. That is probably easier to understand than a translation by internet to German. Actually I don't quite understand, what you mean.

      How did you hear about my tour?

      Regards, Jan

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    2. Hi! I have heared from you in www.foromtb.com, urban section. As I can see in your web, you will be in my town, in left-down corner of Galicia (A Guarda) previous cross Portugal (to Caminha). I would be here to help you in whatever you need, and would be nice to share some kilometers with you.

      Contact with me if you need place to sleep in my town if you will pass here the night. If you have time I could show this beautifull place.

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    3. Hi Alberto,

      thank you for the offer. We plan a day of rest on 20th of March in Santiago de Compostela, so we will come through your town on the 21st of March some time around 1200-1400. We would appreciate a local guide very much! Please write an email to jan(at)rueten-budde.de to fix the details!

      Regards, Jan

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  3. Hallo Jan

    auch ich fahre immer in Jeans und ohne Schnickschnack, man wird so von den Einheimischen viel freundlicher gegrüßt. Heute morgen habe ich erst einmal meinen Speichen für über 50.000 km ohne Schaden Danke gesagt. :)
    gruss Martin aus Kiel

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    1. Du bist ja auch ein Leichtgewicht!

      Liebe Grüße aus Bilbao
      Jan

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  4. Hallo Herr Rüten-Budde,
    inzwischen hab ich alle Eintragungen Ihrer interessanten Fahrt gelesen - einfach super! Dass Ihnen das Radeln viel Freude bereitet - auch bei widrigen Verhältnissen - merkt man täglich. Auch die gute Laune erkennt man auf den gelungenen Fotos. Toll!
    Ich freu mich schon auf die nächsten Infos.
    Immer Wind (möglichst von hinten) und genügend Cola light und nette Überraschungen wünsche ich Ihnen. Liebe Grüße an Ihre Frau. Es muss ja ein toller Fön sein, der den ganzen Wagen heizt!
    Allzeit gute Fahrt wünscht
    Heide Lemmermann

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  5. Hallo Dörte, Du wolltest ja uch keinen Mann der wie alle anderen ist. Also musst Du wohl damit Leben das er nicht wie alle anderen in Radkleidung fährt.... ;-)

    Grüße Matthias

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