Montag, 24. März 2014

Tag 38: Porto - Praia de Mira, 93 km

Heute früh ging es Dörte noch nicht so gut, wie wir es nach dem gestrigen Tag erwartet hatten. Wir haben lange darüber diskutiert, ob wir noch einen weiteren Tag im Hotel in Porto bleiben. Dörte wollte aber unbedingt weiter und sie hat sich durchgesetzt. Dafür habe ich ihr eine Extrarunde Schlaf nach dem Frühstück gegönnt, während ich mir eine Halbzeit eines Spiels der italienischen Liga ansah. Ich habe dann alle Taschen zum Parkhaus geschleppt - in den großen portugiesischen Städten ist Parken nämlich ein ernsthaftes Problem. Hotels mit eigenem Parkplatz gibt es praktisch nicht. Um kurz nach 11 Uhr habe ich Dörte dann ins Auto gesetzt und ihr eine gute Fahrt gewünscht. Sie ist auch schnell und sicher auf dem Campingplatz angekommen und hat dort erst einmal weitere vier Stunden geschlafen. Und jetzt geht es ihr wirklich besser, sogar ohne Aspirin.

Die ersten 25 Kilometer waren heute nicht so schön, es nieselte wieder einmal und es ging dauernd auf und ab. Dazu noch Schlaglöcher in einer Anzahl, dass man sie gar nicht mehr zählen konnte! Aber dann kam die Sonne raus, es wurde flach und ich hatte sogar Abschnitte dabei, die mich an die schönen Radwege in Südfrankreich erinnerten. Zuerst ging es durch den Wald hinter der Dünenlandchaft und dann am Ria de Aveiro entlang.


Doch dieser Radweg benahm sich wie alle potugiesischen Radwege bisher: Er begann im nicht feststellbaren Irgendwo, war plötzlich da und endete genauso plötzlich und unangekündigt. Aber man ist dabei, das Radwegenetz für den Tourismus auszubauen. Vielleicht sollte man noch ein bisschen mehr Wert auf die Beschilderung legen!


Den Fluss hatte ich zuerst für einen großen See hinter der Dünenlandschaft gehalten, das war er aber nicht. Als ich Portugiesen beim Krebse- und Muschelnsammeln gesehen hatte, hätte mir das eigentlich schon auffallen können.


Richtig klar wurde mir das aber erst in São Jacinto, als mein Navi sagte: Jetzt geht die Route über das Wasser weiter. Ich war ca. 40 Kilometer auf eine Halbinsel gefahren und nun am Ende angekommen. Zum Glück gab es eine Fähre und sie fuhr auch. Ich musste allerdings etwa 75 Minuten warten. Glück gehabt, ich muss zukünftig jeweils am Vortag die Planung nochmal genau überprüfen!


Auf dem Zeltplatz hier ist nichts los, gefühlt sind wir die einzigen Gäste. Wir sind mit dem Auto noch zum Einkaufen gefahren und haben dann in Strandnähe in einem Restaurant gut gegessen.

Anmerkungen von Dörte:
Nochmal was zum Essen: Was in Deutschland erst so langsam in Mode kommt, wird hier praktiziert: Lebensmittel der Jahreszeit und der Gegend zu verarbeiten. In Restaurants erhält man viel Kohl, Mohrrüben und Kartoffeln. Mit Kohl kann man mehr machen als ich so dachte bisher. Und heute waren wir in einem Restaurant, in dem der Kellner mir den Fisch filetierte. Sehr angenehm.

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