Mittwoch, 26. März 2014

Tag 40: Coimbra - S. Martinho do Porto, 116 km

Bei der Etappe heute war die bange Frage, ob man eigentlich wie geplant auf der Straße IC2 mit dem Fahrrad fahren darf. Eigentlich gibt es dazu nämlich keine Alternative, auch wenn es eine Fernstraße zwischen Porto und Lissabon ist. Immerhin gibt es parallel eine Autobahn, das könnte Entlastung bringen. Am Anfang in Coimbra gab es gleich die erwarteten Probleme: Über die schicke Schrägseilbrücke darf man natürlich nicht mit dem Fahrrad. Mit etwas Glück habe ich die alte Straße nach Lissabon gefunden, die schön langsam den Hügel hochführt und kaum Verkehr hat. Nach 15 Kilometern kam aber die Nagelprobe, denn hier gab es wirklich nur noch die Fernstraße. Zum Glück durfte man Radfahren, aber der Verkehr war doch ganz schön stark. Problematisch sind vor allem LKWs, wenn der Randstreifen mal zwischendurch sehr schmal wird oder ganz verschwindet. Ich habe hier mehr gefährliche Überholmanöver erlebt als in Spanien (dort sind sie sehr sehr selten), aber insgesamt ist es noch ganz gut vertretbar. Für die Gegend hat man dann nicht so sehr den Blick, aber ein paar Orangenbäume in den Gärten konnte ich doch entdecken.


Ich bin der Straße bis kurz vor Leiria gefolgt. In Leiria selbst habe ich von unten eine tolle Burg bewundert. Dörte meinte, diese auch besucht zu haben aber es stellte sich heraus, dass das eine andere riesige Burg bei Montemor-o-Velho gewesen ist.


Da mein Weg manchmal durch die Innenstädte führt und dort inzwischen Fußgängerzonen eingerichtet sind, muss ich manchmal mein Farrad schieben. Das ist aber auch sehr schön, weil man so ein wenig die Plätze der Stadt kennenlernt, z. B. den Marktplatz von Leiria.


Um kurz nach 17 Uhr kam ich am Zeltplatz an. An der Rezeption wurde ich gleich erkannt, weil Dörte wieder meine Visitenkarte dort gelassen hatte. Die Menschen sind hier sehr freundlich und haben Dörte auch bei der Wäsche geholfen. Den Trockner durfte sie aber nicht benutzen, weil einfach zu schöner Wind draußen wehte.


Auf dem Zeltplatz haben wir ein junges Paar getroffen, das in umgekehrter Richtung mit dem Fahrrad unterwegs ist. Sie sind in Malaga gestartet und wollen an der Küste längs Richtung Deutschland. Sie gehen es aber deutlich gemütlicher an als ich und warten z. B. auch schon mal ein paar Tage auf Rückenwind. Auch ein schönes Konzept!

Anmerkungen von Dörte:
Das mit der Wäsche war schon merkwürdig. Die "Wäschedame" hat sich erst einmal auf Portugiesisch mit mir über ihre Kniearthrose unterhalten und dann selbst die Waschmaschinen gefüllt (ihr gefiel es nicht, dass ich alles zusammen bei 60 Grad waschen wollte und hat selbst sortiert). Als ich hinterher den Trockner nutzen wollte, meinte sie, dass das auf keinen Fall ginge. Bei diesem schönen Wind müsste das alles draußen hängen. Und so flatterten denn Jans Schiesser Feinripp am Eingang des Campingplatzes im Wind. Und bei der Menge des hier benutzten Waschmittels riecht er zumindest morgen wie der verkörperte Mr. Ariel aus dem Hauptwaschgang!

"Meine" Burg war aber auch sehr beeindruckend. Und ich habe mindestens sieben Störche gesehen!



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