Donnerstag, 5. Juni 2014

Tag 111: Naklice - Opuzen, 119 km

Ich war heute sehr froh, mir den 200-Meter-Anstieg erspart zu haben. Die Etappe war auch so anstrengend genug. Sie war aber auch sehr schön, genau wie in den letzten Tagen: Gute und einsame Straßen durch tolle Landschaften. Störend war nur manchmal die Autobahn, die wie eine Narbe die Landschaft zerteilt. Zum Glück war sie nicht sehr häufig zu sehen.


Hier gibt es belebtere Dörfer als in den letzten Tagen, man findet also z. B. problemlos Supermärkte und Bars, in die man einkehren kann. Das ist noch eine Nachwirkung des Bosnien-Krieges, denn weiter im Norden gibt es "verwaiste" Dörfer, wenn sie hauptsächlich von Serben bewohnt waren. Ich habe die hier vorhandene Infrastruktur stark ausgenutzt und viele Pausen an diesem heißen Tag gemacht. Nach etwa einem Drittel der Tagesstrecke konnte ich ein Jubiläum feiern: 10.000 km!


Nachdem ich die größte Höhe mit 714 Metern über NN erledigt hatte, wurde ich entspannter, weil ich jetzt wusste, dass die Etappe gut zu schaffen war. Auf ungefähr 200 Höhenmeter bin ich haarscharf an der Grenze zu Bosnien-Herzegowina vorbeigefahren. Es war eine Art Panoramastraße und ich hatte 10 Kilometer lang einen tollen Blick nach Bosnien hinein.


Ein paar Hügel später konnte ich endlich wieder die Adria sehen!


Mein Zeltplatz liegt ziemlich abseits und das Restaurant und die Bar sind geschlossen. Zum Glück gibt es hier eine Strandbar, die bis 23 Uhr geöffnet hat. Hier habe ich mit netten Leuten schon heftig das Eröffnungsspiel der WM diskutiert und wir waren uns einig, dass Kroatien nicht gegen Brasilien verliert!


Technische Anmerkungen:
Den 10.000-Kilometer-Kettenwechsel habe ich heute durchgeführt. Die Speichenspannung fand ich in Ordnung und habe sie so gelassen. Und den Schlauch habe ich gewechselt, weil ich keine Lust habe, jeden Tag nachzupumpen.

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