Mittwoch, 11. Juni 2014

Tag 117: Pausentag in Tirana

Ich mussste heute Nacht erst einmal auf Mückenjagd gehen, bis ich ruhig schlafen konnte. Komisch: Immer, wenn man eine Mücke erwischt hat, tauchen plötzlich zwei neue auf. Nach einer dreiviertel Stunde war dann aber Ruhe.

Die Sehenswürdigkeiten von Tirana sind schnell abgeklappert: Alles ist am Skanderbeg-Platz und passt auf ein Foto: Reiterstandbild, Flagge, Moschee und Uhrenturm.


Eindrucksvoll ist dann noch das große Mosaik über dem Museum.


Es gibt hier - wie auf den Dörfern auch - natürlich auch Kirchen. Von der äußeren Form her erinnert die Kathedrale von Tirana an eine Moschee und auch die Innenarchitektur hat maurische Züge.


Ein Besuch bei der Pyramide, dem ehemaligen Enver-Hoxha-Museum, durfte natürlich nicht fehlen. Das ist ein riesiger hässlicher Betonklotz, der heutzutage geschlossen ist und nur darauf wartet, irgendwann einmal abgetragen zu werden. Ist aber teuer, weil da Unmengen an Beton verbaut wurden! Auf dem Foto kann man vor der Pyramide die Freiheitsglocke sehen, die nach 1997 aus dem Metall abgegebener Patronenhülsen gegossen wurde. Und ganz vorne kann man sehen, dass hier schon Mülltrennung betrieben wird.




Albanien ist ein Land im Wandel. Auf dem Lande gibt es alte Strukturen, Pferdefuhrwerke sieht man noch häufig auf den Straßen, ebenso die Gespanne aus Ein-Achs-Trecker und Anhänger. Die Frauen auf dem Lande tragen meist weiße Kopftücher, auch wenn sie in der Stadt auf dem Markt ihre Produkte verkaufen. In der Stadt sieht man dagegen viele modern gekleidete Frauen und Kopftücher sind extrem selten zu sehen. Ganz im Gegensatz zu Mercedes-Autos auf den Straßen ...


Ich habe auf dem Basar versucht, die kleinen Dominosteine aus Metall als Andenken zu kaufen. Das war gar nicht so einfach: An den ersten 10 Ständen, die vielversprechend aussahen, hatten sie zwar Dominosteine, aber nur in der üblichen Größe. Schließlich hatte ich aber doch noch Erfolg!


Auf dem Basar konnte ich wieder die Freundlichkeit der Leute spüren: Immer, wenn ich irgendwo ins Gespräch kam, kam sofort jemand dazu, der etwas Englisch sprach und übersetzte. Und dann wurde ich meist gefragt, wie lange ich schon in Albanien bin, wie es mir gefällt und ob die Leute alle freundlich zu mir waren. Ich kann nur sagen: Ein wunderbares und interessantes Land, hier kann man ruhig mal seinen Urlaub verbringen.

Am Nachmittag bin ich mit dem Bus zur einzigen Seilbahn Albaniens rausgefahren und habe mich in die Berge hochgondeln lassen. Tirana liegt tief unten im Dunst und ist von hier oben kaum zu erkennen.


Der Betrieb der Gondeln läuft hier heute nur halbstundenweise, weil zu wenig Passagiere da sind. Hier oben hat es angefangen zu gewittern - das warte ich erst einmal gemütlich im Restaurant ab. Ich will doch nicht bei Stromausfall in einer Gondel feststecken! Bei dem Sturm eben haben die auch ganz schön geschaukelt!


Nachtrag:
Ich bin der Empfehlung meiner Gastwirtin gefolgt und habe das Restaurant Oda besucht. Ein klitzekleines Restaurant mit traditioneller albanischer Küche, dessen Gastraum kleiner als unser Wohnzimmer ist. Mit Familienbildern an den Wänden, man sitzt niedrig auf Bänken und über der Theke hängen tatsächlich reihenweise Knoblauchzehen. Sehr stilvoll war es und auch lecker. Ich habe mich mehr an die vegetarischen Gerichte gehalten, Lamm-Innereien waren mir doch etwas zu unheimlich. 3 Gänge, 1/2 Liter Wein und ein großer Raki zum Abschluss haben ca. 12 Euro gekostet. Verständigt habe ich mich mit der Gastwirtin mit einem Mix aus Italienisch, Englisch, Albanisch und Aufmalen auf der Papiertischdecke. Ich weiß jetzt, dass sie 3 Kinder und 6 Enkel hat und sie kennt meine geplanten Etappen für den Rest von Albanien. Leider hatte ich meine Kamera nicht mit und mein Smartphone hat nicht so wirklich tolle Fotos geschossen. Weil der Abend so schön war, stelle ich aber hier ein Foto ein!


1 Kommentar:

  1. Hallo Jan,
    heute ist Deine Karte aus Triest angekommen.
    Danke schön. Haben uns sehr darüber gefreut.
    Du scheinst ja guten Mutes zu sein, dass die Straßenbahn nun tatsächlich nächsten Monat
    wieder fährt; trotz der rollierenden Monate wie Du geschrieben hattest.
    Anfang 2014 ist ja auch schon vorbei.
    Aber es ist wirklich eine sehr interessante Straßenbahn.
    Weiterhin gute Fahrt,viel Schatten unterwegs und immer ein lüftchen von hinten.Gruß A+B

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