Freitag, 6. Juni 2014

Tag 112: Opuzen - Kupari, 99 km

Ein Camping-Nachbar meinte heute früh, dass bis Dubrovnik doch alles flach sei. Das kann ich nicht bestätigen, eigentlich ging es ständig bergauf oder bergab. Die maximale Höhe war zwar nur etwas über 200 Meter, aber die Vielzahl der Anstiege war schon sehr anstrengend, vor allem durch die Hitze. Der erste größere Anstieg kam schon, als ich das Neretva-Delta verlassen hatte.


Auf halber Höhe habe ich zu stark überteuerten Preisen auf einem Busparkplatz gebrannte Mandeln erstanden. Wenn man das in Kalorien je Kuna umrechnet, war es vielleicht gar nicht so schlecht ...

Dann stand ein Kurzbesuch in Bosnien-Herzegowina an. Bei der kleinen Stadt Neum hat dieses Land einen etwa 8 Kilometer breiten Streifen mit Zugang zur Adria. Im Vorfeld hatte ich von Schreckensmeldungen wegen der Zollkontrollen gelesen, weil dies jetzt plötzlich EU-Außengrenzen sind. In der Praxis habe ich keine langen LKW-Schlangen gesehen und die Abfertigung war an beiden Grenzübergängen eine Sache weniger Minuten. Praktischerweise liegen auch zwei Caches am Weg, sodass ich jetzt ein neues Land bei der Geocache-Statistik hinzubekommen habe. Dass dieser Adria-Zugang strategisch sein soll, kann ich nicht ganz nachvollziehen: Neum hat nur einen sehr kleinen Sportboothafen.


In Slano habe ich mir eine Pizza als Mittagessen gegönnt. Frisch gestärkt machte ich mich an die letzten 40 Kilometer, die auch wieder von viel Bergauf und Bergab gekennzeichnet waren. Als ich mal wieder an einem Anstieg eine Pause machte, gesellte sich ein junger koreanischer Radwanderer zu mir. Er fährt eine vergleichbare Tour, nur andersherum: Zwei Tage vor mir ist er in Glasgow gestartet und ist zunächst nach Istanbul gefahren. Jetzt fährt er die Mittelmeerküste in anderer Richtung mit Ziel Madrid.


Der Zeltplatz ist besser als der gestern, aber auch hier ist noch Vorsaison. Auf der Suche nach einem Restaurant bin ich erst einmal zum Strand gegangen. Das sieht hier wirklich wie ein Lost Place aus: Zerfallende Betonbettenburgen, abbruchreife Gebäude, nicht mehr benutzbare Treppen zum Strand.


Etwas weiter gab es eine Strandbar. Als ich fragte, ob es etwas zu essen gäbe, sagte der Barmann: "Noch nicht!" Und auf meine Frage, wann es denn etwas gäbe, kam die Antwort: "Nächste Woche!" Naja, eine Bucht weiter habe ich dann auch eine Bar gefunden, die schon Essen serviert.

Kupari ist ein Ort an der "Dubrovnik-Riviera" und hat eine gute Busverbindung nach Dubrovnik. Das werde ich morgen beim Pausentag ausnutzen!

Technische Anmerkungen:
Der neue Schlauch scheint die Luft zu halten, ich musste heute früh nicht nachpumpen.

Morgen ist ein Pausentag und das Tracking-Device bleibt aus!

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