Mittwoch, 25. Juni 2014

Tag 131: Makrigialos - Trilofos, 108 km

Bevor ich heute früh starten konnte, musste ich erst einmal eine Heuschrecke verjagen, die es sich auf meinem Lenker bequem gemacht hatte.


Nach einigen kurzen, aber steilen Hügeln wurde es sehr flach. Der Asphalt war glatt, es rollte gut und ich kam schnell voran. Unterwegs habe ich eine Verwendung für ausgemusterte Flugzeuge gesehen, die ich noch nicht kannte: Als Dekoration auf dem Dach!


Wer sich die Karte von heute ansieht, wird sich fragen, warum ich denn einen so großen Umweg (ca. 35 Kilometer) gemacht habe. Das liegt am Axios-Fluss. Laut Karte wird er nur von einer Autobahnbrücke und einer Eisenbahnbrücke nahe an der Küste überquert. Google Maps für Fußgänger meinte zwar, dass man auf der Autobahnbrücke durchkäme, aber das war mir zu unsicher. Und wenn ich es versucht hätte, dann wären möglicherweise weitere 20 Kilometer obendrauf gekommen. Aber auch die Brücke, die ich dann genommen habe, gehört zu einer 4-spurigen Straße.


Auf dem Bild ist eine in den Fluss gefallene alte Brücke zu sehen. Laut meinem Kartenmaterial gehörte die Brücke zu einer kleinen Straße, die noch nicht einmal gesperrt war. Das habe ich mir dann mal näher angesehen und bin in das kleine Sträßchen eingebogen.


Es gibt zwar ein Stop-Schild, aber keinen Zaun. Und man kann bis zur Kante fahren, wo das erste Brückensegment fehlt.


Weiter ging es nach Thessaloniki. Bis ich endlich die Uferpromenade erreichte, musste ich wieder 4- oder 6-spurige Straßen nehmen. Noch schlimmer als der Verkehr waren dabei die Schlaglöcher. Aber die Uferpromenade war schön und man kann hier etwa 4 Kilometer lang ungestört vom Autoverkehr den Blick aufs Meer genießen.


Wo die Uferpromenade nach Süden abknickt, befindet sich das Wahrzeichen von Thessaloniki, der weiße Turm.


Von hier bin ich zu meinem Hotel in Flughafennähe gefahren. Das waren wieder sehr breite Straßen mit viel Verkehr, aber diesmal wenigstens ohne fiese Schlaglöcher. Und jetzt mache ich mich an das Rucksack-Packen für den kurzen Heimatausflug. Ich will bei der Feier zur Diplomverleihung meiner Tochter Beke dabei sein.

Dass Griechenland gestern in letzter Minute durch einen zweifelhaften Elfmeter weitergekommen ist, hat man übrigens auf dem Zeltplatz nicht gehört. Weder Tröten noch Autohupen. Es war ja auch schon kurz vor Ein Uhr Ortszeit. Ob sich das beim Achtelfinale ändert?

Technische Anmerkungen
Anke hat immer zuerst das Internet und dann das warme Wasser der Dusche bei einer neuen Unterkunft geprüft. Jetzt kommen zwei neue und noch wichtigere Tests hinzu: Geht die Klimaanlage und läuft Fußball auf dem Fernseher?

Das Tracking-Device bleibt die nächsten 2 Tage wegen Heimaturlaub ausgeschaltet. Ob ich Blog-Einträge schreibe, weiß ich noch nicht genau.

Heute früh habe ich die beiden Reifen aufgepumpt, weil sich das Fahren bei der letzten Etappe etwas schwammig anfühlte. Normalerweise pumpe ich auf 55 PSI auf und mein Manometer hat mir jetzt jeweils nur ca. 35 PSI angezeigt. Ich vermute, dass das der normale Schwund ist und kein Loch vorliegt. Aber bei jedem Kettenwechsel auch mal Nachpumpen ist vielleicht eine gute Idee.

Nachtrag:
Kurz vor Thessaloniki hat mich ein junger Autofahrer überholt und dann am Wegesrand auf mich gewartet. Er plant mit zwei Mitstreitern auch eine große Radtour, die in etwa 10 Tagen losgehen soll. Er hatte gleich eine Karte dabei: Sie wollen bis Sibiu fast die gleiche Strecke fahren wie ich - wer weiß, vielleicht treffe ich sie in Bukarest ja wieder. Nach Sibiu biegen sie dann nach Westen in Richtung Budapest und Wien ab. Weiter ist noch nicht geplant, aber eine Fortsetzung Richtung Deutschland ist nicht ausgeschlossen.

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