Donnerstag, 27. März 2014

Tag 41: S. Martinho do Porto - Colares, 112 km

Heute früh habe ich beim Frühstück Hannes mit den bisherigen Tracks meiner Tour versorgt. Da er mit seiner Freundin in der anderen Richtung unterwegs ist, kann das durchaus etwas nutzen. Ich habe das damals auf der Ostseetour in der Gegend der Weichselmündung schon mal selbst erlebt. Die beiden sind mit einem Smartphone ohne Internetverbindung als Navigationsgerät unterwegs und das scheint gut zu funktionieren, die Software heißt oruxmaps. Das muss ich mir auch mal anschauen, denn wenn mein GPS-Gerät ausfallen sollte, wäre ich erst einmal ziemlich aufgeschmissen.

Um 9 Uhr bin ich aufgebrochen und dachte, dass das für eine geplante Strecke von 106 Kilometern eine gute Zeit sei. Die Strecke war aber schwerer als gedacht: Zum einen gab es durchaus kräftigen Gegenwind und zum anderen gab es wirklich viele Steigungen. Heute circa 1200 Höhenmeter! Dazu habe ich die Strecke auch noch von Google Maps im Fahrrad-Modus planen lassen und die üblichen komischen Ergebnisse bekommen: Supersteile Straßen durch kleine Dörfer, Treppen bergab, mehrere Kilometer Schotterpiste und einen Trampelpfad rund um ein Klärwerksgelände herum.


Zunächst hielt ich es für eine riesige Burg, was ich da sah. Später merkte ich, dass es eine ganze Stadt mit erhaltenen Stadtmauern war, nämlich Óbidos.


Ich bin leider von Google Maps daran vorbeigeleitet worden (ich wurde zum Klärwerk geschickt, wo ich mich nett mit den Mitarbeitern über den Weg unterhalten habe), aber Dörte hat den blumengeschmückten historischen Ortskern besichtigt.


Später habe ich 2 schwedische Radwandwerer getroffen, die in derselben Richtung unterwegs waren. Sie machen nur eine Radtour von ein paar Tagen und waren schon 10 Kilometer vor dem Tagesziel. Ich dagegen hatte noch 60 Kilometer auf der Uhr.

Zeitmanagement ist so eine Sache: Ich rechne immer mit 10 km/h inklusive Pausen für die Restkilometer und gucke dann, ob ich rechtzeitig vor Sonnenuntergang ankomme. Wenn es gut rollt, fahre ich schnell einen Vorsprung heraus, den ich dann für eine Mittagspause nutzen kann. Heute wollte sich der Vorsprung ob der schwierigen Strecke einfach nicht einstellen. Also gab es keine lange Mittagspause, sondern pain au chocolat (ja, die gibt's auch hier, sie heißen anders, aber ich weiß nicht wie - aber draufzeigen klappt immer!) und Snickers-Riegel auf die Hand.

Hier scheint es eine windreiche Gegend zu sein, denn ich habe viele alte Windmühlen gesehen.


Ab Kilometer 75 kam heftiger Regen auf und so kam ich um 18:53 Uhr völlig durchnässt am Zielort an. Eigentlich war ein Zeltplatz vorgesehen, der war aber geschlossen. Dörte hat dann in etwa einem Kilometer Entfernung ein Hotel gefunden - nach so einem harten Tag ist das sehr angenehm!

Von Dörte gibt's heute keine Anmerkungen, sie ist zu müde. Und dankbar dafür, dass der Campingplatz geschlossen ist!

5 Kommentare:

  1. Hallo Familie Rüten-Budde,

    ich hoffe Ihnen geht es gut.

    Ich musste so an meine Kindheit zurück denken, als sie das Vorgehen in Portugisischen restaurants bezüglich der Vorspeise beschrieben :-)

    Das gab es auch schon vor 20 Jahren dort. Ich habe immer das leckere brot und den leckeren Ziegenkäse genossen aber noch viel besser waren die Sardienenpasteten...einfach wunderbar!!! Gibt es diese noch?

    Leider gibt es hier in Deutschland keine sonst hätte ich sicher schon sehr viele davon gegessen :-)

    Alles Gute weiterhin

    Florian Martin

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    1. Hallo Herr Martin,

      Sardinenpasteten sind uns noch nicht begegnet, aber leckere Sardinenpaste, die man aufs Brot streichen kann.

      Grüße aus Lissabon
      Jan Rüten-Budde

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    2. Hallo Herr Rüten-Budde,

      ahhhh natürlich, Sardinenpaste so heißt sie richtig :-)

      Ja sehr, sehr lecker!

      Viele Grüße

      Florian Martin

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  2. Moin moin Jan,

    es bringt immer wieder Spaß, Deine Tour zu verfolgen.
    Momentan scheint das Wetter, der Jahreszeit angemessen, ein wahrer Schatz an abwechslungsreicher Erfahrungen zu sein. ;-)

    Hoffentlich kommen auch schnell wärmere Tage mit viel Rückenwind.

    Viele Grüße
    Sascha Lars Strodthoff

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    1. Hallo Sascha,

      heute war's schon mal gut! Kaum Wind, nur ein Berg am Cabo da Roca und Sonne!

      Gruß Jan

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