Sonntag, 30. März 2014

Tag 44: Lissabon - Santo André, 95 km

Gestern Abend waren wir doch nicht in einem Fado-Lokal, sondern sind in ein typisches kleines 4 Meter breites Esslokal gegangen, was nord-portugiesische Küche anbot. Ungewöhnlich und eng, aber lecker und stimmungsvoll. Und Dörte konnte noch einmal Alheira, eine typisch portugiesische Wurst, probieren.


Anschließend haben wir einige Caipis getrunken, bevor wir uns einen Weg durch die feiernde Menge zurück zu unserem Hotel gebahnt haben.


Am nächsten Morgen sieht es hier ganz anders aus, wie wir heute früh festgestellt haben.


Wir sind zu viert gemeinsam frühstücken gegangen und haben Dörte dann in die Metro zum Flughafen gesetzt. Anschließend sind wir mit dem Gepäck per Taxi zum Auto gefahren und ich konnte gegen halb elf meine Tour starten. Als erstes musste ich mit der Fähre über den Tejo setzen.


Auf der anderen Seite entwickelte sich aus dem leichten Nieselregen schnell ein richtiger Pladderregen. Mein Fotoapparat ist deshalb schon wieder ausgefallen. Circa 10 Kilometer vor Setúbal hörte der Regen dann aber plötzlich auf - zum Glück! Jetzt war es auch kein städtischer Verkehr mehr und ich konnte die Landschaft genießen. Hier wird viel Wein angebaut und es gibt viele Olivenbäume. Für den Wein wirbt man mit blau angemalten chinesischen Terracotta-Kriegern - der Zusammenhang hat sich mir nicht erschlossen.


In Setúbal bin ich über den Rio Sato übergesetzt. Das ist das erste Mal, dass ich zwei Fähren an einem Tag hatte. Zum Glück musste ich nirgendwo lange warten.


Die Halbinsel, auf die ich übersetzte, war 14 Kilometer lang und sehr schmal. Hier schien dann auch die Sonne und die letzten 50 Kilometer waren Genuss-Radfahren.


Ich bin kurz nach 18:30 Uhr hier auf dem Zeltplatz angekommen und habe stolz mein nicht verlorenes Taschentuch vorgezeigt.


Auf dem Zeltplatz und im Restaurant sind wir die einzigen Gäste, das ist schon etwas komisch. Immerhin haben sie für Anke und Martin den Minimercado geöffnet, damit sie eine Gaskartusche kaufen können. Und jetzt sitzen wir im Auto und bloggen - weil hier das WLAN besser funktioniert. Das erinnert mich ein bisschen an das Bloggen in Swinemünde im Waschraum des Zeltplatzes - dort war Strom ...

Anmerkungen von Anke:
Neunzig Prozent aller Gebäude in Lissabon haben keine Heizung, also auch die Restaurants nicht - deshalb sitzen wir im Lokal mit Wollpulli und dicken Jacken und warten auf 28 Grad im Schatten...

Heute kamen Martin und ich ums Fahrradfahren herum, schließlich mussten wir erst einmal das Fahren von Jans Bus sowie das Cola-Light und Bananeneinkaufen üben!

3 Kommentare:

  1. Hallo Jan,
    da Du Dich langsam der Costa de la Luz näherst habe ich mir mal Deine geplante Route dort angesehen.
    Zum Umfahren des Do­­~nana-Parks gibt es vermutlich keine Alternative, es sei denn, Du überzeugst einen Allrad-Tourenveranstalter Dich zum Fluss mitzunehmen und dort auf ein Ausflugsschiff aus Sanlucar de Barremeda umsteigen zu lassen :-)
    Wäre aber ein toller Trip.

    Cadiz solltest Du nicht auslassen, nicht weil es eine der ältesten Städte Westeuropas ist sondern weil dort eine Camera Obskura steht.

    Vejer de la Frontera ist eigentlich einen Besuch wert, liegt aber leider auf einem Berg. Vor Vejer kannst Du nach Canos des Meca und dort zum Kap Trafalgar fahren, dann siehst Du wonach Engländer Ihre Plätze benennen :-) Aber Achtung: Weiterfahrt heißt dann Steilküste aufwärts...
    Hinter Vejer kann man auch durch die Pinienwälder zur Küste nach Barbate runterfahren und dort guten (leider auch teuren) Thunfisch in Dosen ab Fabrik erwerben.

    Gibraltar wäre für mich kein Pflichtziel, außer ich wollte möglichst viele Länder auf der Tour "mitnehmen".

    Viele Grüße
    Michael H. (aus IP)

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    1. Cadiz ist wunderbar, aber Gibraltar ist schon notwendig, besonders weil ich heute zufällig lag, dass "Ballad of John and Yoko auf der spanischen Version des Blauen Albums ausgelassen werden musste wegen: "You can make it O.K - You can get married in Gibraltar, near Spain".

      Gruß,
      Ralf

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  2. Hallo Michael,

    danke für die Tipps. Cadiz werden wir mit dem Auto von der Unterkunft aus ansteuern. Und Gibraltar können wir nicht auslassen, denn wir sind zurzeit 3 Cacher und Gibraltar zählt da als eigenes Land. Und das ist uns wichtiger als die John- und Yoko-Story - sorry Ralf!

    Grüße aus Huelva
    Jan

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