Sonntag, 25. Mai 2014

Tag 100: Lido di Pomposa - Oriago, 98 km

Die erste Nacht wieder im Zelt war natürlich nicht so bequem wie auf der Matratze im Auto, aber es war schon ganz OK. Ich hatte ja auch genug Bier getrunken, nachdem das Championsleague-Finale in die Verlängerung gegangen war.

Die Strecke heute folgte fast ausschließlich der Straße SS 309, die von Ravenna nach Venedig führt. Man darf sie als Radfahrer überall befahren (bisher jedenfalls!) und es gibt auch kaum eine Alternative dazu. Der Randstreifen ist breit und der Verkehr ist erträglich. Landschaftlich ging es durch die Po-Ebene, d. h. alles war flach und es gab viele Brücken über Kanäle und Flüsse, unter anderem vier Mündungsarme des Po, die Etsch und die Brenta.


Danach führt die Straße kilometerlang auf einem Damm durch eine Lagune. Auch dort gab es circa sechs Brücken und die hatten auch alle Namen von Knälen oder Flüssen.


Ich war früh am Zeltplatz und direkt vor dem Eingang fährt ein Bus nach Venedig ab. Für 2,60 EUR nach Venedig hin und zurück, das habe ich natürlich gemacht. Obwohl ich ein sehr gespaltenes Verhältnis zu dieser Stadt habe, denn 1980 kam ich schon mal mit vollbepacktem Fahrrad am Markusplatz mit der Fähre an. Damals musste ich mein Fahrrad bis zur Piazza Roma schieben und über zig Brücken tragen. Ich habe immer noch das Gelächter der Touristen in den Ohren, als ich das Fahrrad über die Rialtobrücke trug!


Heute war ich aber selber Tourist und hatte diese Probleme nicht. Ich bin ohne großen Plan bis zum Markusplatz geschlendert und habe auf dem Rückweg die Rialtobrücke gesucht. Dabei kamen dann die Erinnerungen von 1980 wieder hoch! Insgesamt macht die Stadt heute aber einen viel saubereren Eindruck als damals.


Inzwischen habe ich auch mit Dörte telefoniert: Sie ist gut wieder in Reinbek angekommen. Unsere Tochter Beke ist am Samstag mit dem Zug nach Innsbruck gefahren und gemeinsam war die Rückfahrt von Innsbruck nach Reinbek gar nicht so stressig. Danke Beke!

Technische Anmerkungen:
Heute wurde ein kleines Experiment abgeschlossen: Durch Zufall hatte ich lange den Tageskilometerzähler des GPS-Gerätes nicht zurückgesetzt. Ich habe mich dann entschlossen einmal auszuprobieren, was passiert, wenn der Zähler 10.000 Kilometer überschreitet. Seit heute weiß ich das Ergebnis: Die Anzeige bleibt einfach leer. Das sind übrigens nicht alles Fahrradkilometer, dieses Jubiläum lässt noch ein paar Tage auf sich warten.

Die Italiener lieben offensichtlich Breitengrade. Ein kleines Schild zeigte heute den 45. Breitengrad an. Ich bin jetzt also wieder näher am Nordpol als am Äquator, aber nicht für lange!



5 Kommentare:

  1. Hallo Jan,

    Jippi Tag 100!

    Nein die Schmallblätrige Ölweide muss man wirklich nur als Gärtner kennen. Machte mir auch sehr viel Spaß die Pflanzen anhand des Bildes zu erkennen.

    Als ich heute dein ,,Wo bin ich'' verfolgte, habe ich mich gewundert. Entweder der Jan fährt auf einer Autobahn oder schläft unter einer Brücke. Als ich heute Deinen Eintrag lesen konnte wurde mir klar es war Gott sei Dank die Autobahn. :-)
    Schade das ich den Printscreen hiervon nicht hier im Kommentar unterbekomme. Du bekommst Ihn per Mail von mir.

    Gute fahrt

    Matthias

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  2. Hallo Matthias,

    danke für den Hinweis! Dass einzelne Trackingpunkte fehlen, kommt mmer wieder einmal vor aus den unterschiedlichsten Gründen. Meist weil man in Gebäuden ist und der Satellitenempfang (GPS oder Telefon) schlecht ist. Gestern hat es wohl den letzten Trackingpunkt erwischt! Ich habe eben das Device kurz eingeschaltet und einen Punkt senden lassen. Jetzt sollte es wieder stimmen!

    Gruß Jan

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  3. Hallo Herr Rüten-Budde,

    vielen Dank noch für die Hilfe vor ein paar Tagen mit dem eTrex 20!

    Ihre Frau ist nach Hause geflogen, oder? Wo ist denn ihr Auto nun? Wann werden Sie denn weiter begleitet?

    Liebe Grüße

    Florian Martin

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  4. Hallo Herr Martin,

    das ist leider nicht so! Meine Frau ist mit dem Auto nach Hause gefahren und ab jetzt muss ich immer mit vollem Gepäck fahren, denn es gibt keine Begleitung mehr. Aber ich gewöhne mich ja schnell wieder daran ...

    Und außerdem gibt es 3 Kurzbesuche in der Heimat und in Sibiu (Rumänien) werde ich viele Go-Spieler-Freunde treffen, also kein Grund zur Klage!

    Gruß aus Triest
    Jan Rüten-Budde

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  5. Das beruhigt mich dann :-)) Vielen Dank für Ihre nette Antwort!

    Ich bleibe weiter am Ball und freue mich auf die weiter Tour mit Ihnen :-)

    Liebe Grüße

    Florian Martin

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