Freitag, 2. Mai 2014

Tag 77: Pausentag Sanremo

Heißt es nun "Sanremo" oder "San Remo"? Ich habe inzwischen gelernt, dass die Schreibweise mit einem Wort die offiziell richtige ist. Da aber viele Straßenschilder auch noch "San Remo" anzeigen, werde ich den Eintrag von gestern nicht korrigieren. Ich habe heute auch festgestellt, dass Sanremo sehr wohl einen Bahnanschluss hat. Es ist aber ein Tunnelbahnhof, der über einen 700 Meter langen Fussgängertunnel mit Laufbändern erreicht werden kann. Der ist entstanden, als man 2001 die Bahnlinie Genua-Ventimiglia modernisierte. Soweit die Korrekturen zum Eintrag von gestern!

Heute früh bin ich auf der alten Bahnstrecke zurück nach Sanremo geradelt, um mein Fahrrad warten zu lassen. Bereits nach zwei Stunden konnte ich es wieder abholen - Klasse-Service. Inzwischen konnte ich das Spiel in der Hinterradnabe auch schon selbst spüren. Gut, dass es mit der Wartung hier geklappt hat.

Während der Wartezeit machte ich mich auf die Suche nach einem Zahnarzt. Vor ca. 20 Tagen hatte ich an einem Schneidezahn eine Plombe verloren und die wollte ich gerne ersetzen lassen. Bisher waren die Pausentage aber einfach mit Programm zu vollgepackt, es gab irgendwie keine Zeit dafür oder es war gerade Wochenende. Ich musste heute feststellen, dass die Zahnärzte in Sanremo Spezialisten für Brückentage sind: Jedes studio dentistico, das ich aufsuchte, hatte geschlosssen. Beim fünften Zahnarzt habe ich eine Putzkolonne angetroffen, die mir auch nicht weiterhelfen konnte. Beim zehnten Zahnarzt hatte ich dann unglaubliches Glück: Er nutzte den Brückentag, um selbst seine Praxis zu renovieren. Als ich meine Geschichte erzählte (auf Französisch!), hat er mir schnell zwischendurch die Plombe eingesetzt und ich durfte nicht mal etwas dafür bezahlen! Sehr sehr nett!

Am alten Bahnhof habe ich mich dann mit Jana getroffen und wir haben die Rundgänge gemacht, die Hartmut und Sabine für uns ausgearbeitet haben. Naja, nicht ganz exakt, manchmal haben wir uns auch treiben lassen in die Richtung, in der es am interessantesten aussah. Am besten hat uns die Altstadt "la pigna" gefallen: Enge Straßen fast wie in der Kasbah in Tanger!


Weiter ging es durch die vielen Parks, die es hier in Sanremo gibt. Unter anderem gibt es auch einen Park um die Villa von Alfred Nobel, der 6 Jahre hier gelebt hat. Eine unerwartete Verbindung zur Heimat, nach Geesthacht!


Insgesamt war es ein recht kühler Tag, aber es hat nicht geregnet und manchmal kam die Sonne doch durch. Nach dem langen Spaziergang, den wir noch auf die Mole ausgedehnt hatten, hatten wir uns ein schönes Abendbrot verdient. Also haben wir ordentlich eingekauft, aber inzwischen ist der Rotwein auch schon wieder alle. Gut so, denn morgen müssen wir früh aufstehen: Jana holt Dörte in Mailand am Flughafen ab und ich habe eine lange Etappe bis Genua vor mir!


Technische Anmerkungen
Dörte wird es freuen: Ich habe heute eine italienische SIM-Karte für den UMTS-Stick gekauft. Gleich muss ich noch raussuchen, wie die entsprechenden Einstellungen und die Tarifoptionen sind.

Anmerkungen von Jana:
Mein Respekt ist noch einmal gesteigen - so ein Fahrradsitz ist wirklich nicht gerade bequem, und der Wind kommt auch immer aus der falschen Richtung!

Ein wichtiger Punkt, den Papa und ich heute gut abgehakt haben, ist das Verhindern des Wettessens - gestern haben wir alle Vorräte aufgegessen, was in einem Wettessen um die leckersten Dinge endete - Papa hat bei Baguette und Käse gewonnen, ich die Haselnussschokolade. Beim Einkaufen heute waren wir dann ganz pragmatisch, mit einem Baguette für jeden, einer Wurst die in 2 Reihen aufgeteilt war, und wir wussten beide genau, dass jedem 4,5 Scheiben vom Käse zustehen. Viel entspannter ;)

Ich habe heute auch versucht, meine italienischen Kollegen bei einigen Vokabelfragen um Hilfe zu bitten, leider kam da die Sprachbarriere doch etwas zum Vorschein und anstatt nach der Rechnung hätte ich im Cafe fast nach einem Scheck gefragt... Papa fiel es dann doch vorher auf, dass das Wort etwas unpassend klang!

Ich stoppe jetzt besser mit Anmerkungen (die ich auf meinem Chromebook schreibe und Papa zumaile), damit Papa posten kann. Das "coole" Netbook ist anscheinend schon so heiß gelaufen, dass Papa es in der Hand balanciert und von der Seite draufpustet. Old school!

Technische Anmerkung #2:
Mein Netbook ist klasse, nur das Touchpad funktioniert nicht mehr, wenn es zu heiß wird. Dann merkt man, dass die Tastaturbedienung des Browsers wirklich zu wünschen übrig lässt!

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