Samstag, 3. Mai 2014

Tag 78: Sanremo - Genua, 136 km

Heute sind wir sehr früh gestartet, Jana um Dörte in Mailand abzuholen und ich um nach einer langen Etappe möglichst früh in Genua anzukommen. Dabei sind wir etwas übereilt aufgebrochen und haben das ganze restliche Bier im Kühlschrank zurückgelassen. Niederländisches Bier, in Spanien gekauft, durch ganz Frankreich transportiert und dann in einem italienischen Kühlschrank vergessen - wirklich international!

12 Kilometer lang konnte ich dem Radweg auf der alten Bahnstrecke noch bis San Lorenzo folgen. Ab dem darauf folgenden Ort ist die Bahnlinie noch in Betrieb. Ich musste also auf der normalen Küstenstraße weiterfahren, aber das war auch heute ziemlich stressfrei. Es ging aber über einige Klippen bergauf und bergab. Später zwischen Savona und Genua gab es übrigens noch einen weiteren stillgelegten Abschnitt der Bahnstrecke, der zum Radweg ausgebaut war.


Am Capo Berta habe ich durch das Geocaching das Monument für die Sieger des Straßenradrennens Mailand-Sanremo entdeckt. Die gezackte Tafel stellt die Hügel dar und darauf sind die Namen aller Sieger seit 1907 eingetragen.


Die bekanntesten italienischen Radrennfahrer sind zusätzlich mit Büsten geehrt, darunter auch Fausto Coppi, von dem ich schon ein Denkmal am Pordoijoch gesehen habe. An diesem Hügel haben sie meist den entscheidenden Angriff gestartet, um das Rennen zu gewinnen.


Savona kannte ich bisher nur aus den Kreuzfahrtprospekten. Die großen Pötte legen dort tatsächlich in Gehweite zum Stadtzentrum an und auch die große Bastion ist nicht weit weg.


Noch vor 18 Uhr bin ich in unserem gebuchten Hotel angekommen und konnte dort endlich Dörte wiedersehen. Wir haben dann ein Taxi in die Innenstadt genommen und waren etwas überrascht: Wir hatten uns Genua als reine Hafenstadt vorgestellt, aber es hat auch eine schöne Altstadt und große Plätze.


Heute haben wir 29. Hochzeitstag und das feiern wir in einem kleinen Restaurant. Wir haben einen Tisch direkt im Weinkeller, das ist ziemlich urig!


Anmerkungen von Jana
Das Navi und ich freunden uns nicht mehr an. Die Strecke nach Mailand war ca. 300 km, und es zeigte 4,5 Stunden Fahrzeit an. Kam mir etwas seltsam vor, aber ich plante dann halt durch mein exzellentes Fahren, das sowieso Paris-Dakar geeignet wäre, wieder Zeit rauszuholen. Es ging dann die Küste lang Richtung Genua - das kam mir schon komisch vor, da ungefähr parallel die Autobahn nach Genua lief, von der ich dachte es sei wahrscheinlich schneller, die Autobahn zu nehmen, aber ok. Nach ein paar Orten hatte ich hiervon aber genug, und beschloss, spontan einfach auf die Autobahn zu fahren. Hierzu muss man wissen, dass es die morgendliche Diskussion mit Papa gab - ich meinte, ich könne ja einfach den Schildern folgen, ein Flughafen sei schon ausgeschildert. Papa meinte natürlich das geht GAR NICHT, man muss natürlich die Koordinaten ins Navi eingeben.... Nun ja, jetzt fuhr ich auf die Autobahn. Von diesem Zeitpunkt gab es für die nächsten 3 Stunden richtig coole Background-Musik. "Rechts abfahren. Neuberechnung in Gang. Rechts abfahren. Neuberechnung in Gang. Rechts abfahren. Neuberechnung in Gang." Richtig. Toll. Ich habe aber beschlossen, der Beschilderung zu folgen (die hervorragend war). Seltsamerweise wurde nach jedem Nicht-Abfahren die Ankunftszeit auf früher verkürzt... Long story short: Irgendjemand hatte Mautstraßen geblockt...

Nachdem ich Mama abgeholt hatte, hat sie dies auch bemerkt (hochgradig begabt, was Technologie angeht *schleim*) und abgestellt. Ich kannte den Rückweg ja jetzt schon, da ich den gleichen Weg ja hingefahren bin, und folgte der Beschilderung nach Genua. Jetzt hatten das Navi und Mama aber geeinte Front gezeigt mit "Du musst doch in die andere Richtung!" Entgegen meines besten Wissen und Gewissens habe ich als folgsame Tochter wie angewiesen die nächste Autobahnabfahrt genommen, die Maut bezahlt, um dann direkt wieder auf die Autobahn raufzufahren. In dieselbe Richtung da die Beschilderung dann doch sehr eindeutig war.

Das ganze war dem Navi dann doch zuviel, so dass es in Genua den totalen Nervenzusammenbruch hatte mit "LINKS ABBIEGEN RECHTS ABBIEGEN LINKS ABBIEGEN IN DEN KREISVERKEHR". Ich bleibe dann doch lieber bei Beschilderung und Intuition!

Technische Anmerkungen:
Ich habe heute etwa auf der Mitte der Etappe den 7000 km-Kettenwechsel durchgeführt.

5 Kommentare:

  1. Herzlichen Glückwunsch zum 29. Hochzeitstag! Weiterhin viel Glück bei allen Unternehmungen.
    Herzliche Grüße
    Jürgen und Heide Lemmermann

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  2. Herzliche Grüße auch von uns zum Hochzeitstag. Macht weiter so.
    Lieber Grüße aus Bremen
    Ingrid und Regina
    P. S. Danke für diesen wunderbaren Blog. Habe am PC lange nicht mehr so herzlich gelacht.
    Und nächste Woche sind auch wir auf dem Fahrrad gaaanz weit weg die Werra lang. :-)

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  3. Auch von uns herzliche Glückwünsche zum Hochzeitstag.
    Weiterhin gute und vor allem unfallfreie Fahrt ohne Pannen. Möge der Wind entgegen Jana`s Anmerkung nicht immer von vorn kommen.
    Euch allen zusammen eine schöne Zeit.

    Viele Grüße
    Burghard und Angelika

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  4. Mit den besten Wünschen aus Braunschweig zum Hochzeitstag und gute Reise!!!!!

    Marlis + Harald

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  5. Vielen Dank für die Glückwünsche! Und allen,die jetzt auf Radtour gehen, wünschen wir gute Fahrt!

    Jan und Dörte

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