Donnerstag, 29. Mai 2014

Tag 104: Opicina - Omišalj, 113 km

Heute hatte ich mir viel vorgenommen und trotz einiger Pannen habe ich inzwischen eigentlich alles auf die Reihe bekommen. Als Erstes musste ich natürlich einen Briefkasten finden, da auf den Postkarten ja schon italienische Marken klebten und die Grenze nicht mehr weit war (nur 13 km).


Slowenien gefällt mir sehr gut: Die Landschaft ist ein wenig wie bei uns in den Mittelgebirgen, ziemlich dicht bewaldete sanfte Hügel. Es gibt aber einen Unterschied in diesem Karstgebirge: Es fehlen die langen Flusstäler. Der bedeutendste Fluss fließt hier unterirdisch auf 12 Metern Höhe über NN. Statt der Täler findet man Landschaftsformationen, die aussehen wie Bombentrichter. Meist dürften das eingestürzte Karsthöhlen sein.


Eigentlich kam ich ganz gut voran, bis mir bei einem Schaltvorgang die Kette vorne auf das Tretlager abgerutscht ist und sich dort massiv verklemmt hat. Ich musste alles Gepäck abladen, um die Panne beheben zu können.


Die Mittagspause wollte ich eigentlich in einer Raststätte kurz vor der Grenze nach Kroatien machen. Die hatte geschlossen - das war aber auch nicht schlecht: Ich konnte Stühle und Tische für ein bequemes Picknick nutzen.


Kurz danach kam dann die Grenze zu Kroatien. Da dieses Land noch nicht dem Schengen-Abkommen beigetreten ist, gab es auch richtige Grenzkontrollen. Bisher hatte ich Kontrollen nur bei der Ein- und Ausreise nach Marokko und Gibraltar.


Das Wetter wurde schlechter und zeitweise hat es auch richtig fies geregnet. Als dann die Sonne wieder rauskam, konnte ich die Brücke zum Ziel meiner heutigen Etappe sehen: Die Brücke nach Krk. Sie kostet übrigens Mautgebühren, aber als Radfahrer wird man einfach durchgewunken.


Einmal auf der Insel angekommen, darf das Bild mit dem Blick aufs Festland im Hintergrund natürlich nicht fehlen.


Morgen werde ich zu einem sehr kurzen Heimatbesuch aufbrechen und Sonntag früh ab hier wieder weiterradeln. Ich hatte deshalb das Zimmer für 3 Nächte gebucht, aber wahrscheinlich brauche ich nur eine Nacht zu bezahlen und morgen wird das Gepäck irgendwo sicher verstaut. Das Taxi zum Flughafen (1,5 km Luftlinie entfernt) ist jedenfalls schon bestellt.

Technische Anmerkungen:
Heute gibt es viele davon:

Das Tracking-Device wird morgen angeschaltet und wird komische Werte anzeigen. Ich fliege nämlich nach Stockholm Skavsta (Ankunft 12:35 Uhr) und muss dann mit Bus und Zug nach Stockholm-Arlanda, um den Flug um 17:30 Uhr nach Hamburg zu bekommen. Das ist nicht viel Zeit, weil die Entfernung ziemlich groß ist!

Ob ich während des Heimaturlaubs blogge, weiß ich noch nicht. Vielleicht gibt es da auch einen Tag Pause!

Ich habe eine kroatische SIM-Karte gekauft und in meinem UMTS-Stick auch schon zum Laufen gebracht. Ich blogge jetzt darüber, weil das Wifi nur in die teuren Hotelzimmer reicht!

Ich habe die Reifen von Vorder- und Hinterrad wieder zurückgetauscht. Wenn ich am Sonntag mit einem neuen Hinterrad hier ankomme, dann kann ich es wie die Rennradfahrer machen: In 5 Sekunden das Rad wechseln und weiterfahren. Und dann behalte ich den noch gut erhaltenen Reifen und nutze ihn vorne.

Zu guter Letzt bin ich noch Opfer der fiesen Samsung SIM-Lock-Sperre geworden. Das neue Smartphone hat gerade mal drei Anrufe lang funktioniert und dann das Telefonieren und SMSen verweigert. Ohne jede Fehlermeldung! Irgendwann fiel mir dann dieses Thema wieder ein: Ein in Italien gekauftes Samsung-Smartphone soll auch mit einer italienischen SIM-Karte versehen werden. Erst wenn man 5 Minuten mit einer italienischen SIM-Karte telefoniert hat, dann funktionieren auch SIM-Karten aus anderen Ländern. Blöde Technik, aber jetzt scheint alles gut zu sein, denn ich konnte die italienische SIM-Karte aus meinem UMTS-Stick nutzen! Aber das Laden, das funktioniert von meiner Batterie-USB-Stromversorgung nicht. Es geht nur an der Steckdose - trotz Micro-USB-Anschluss!

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