Freitag, 16. Mai 2014

Tag 91: Sibari - Metaponto, 99 km

Heute früh habe ich zuerst für Dörte einen Kaffee gekocht und dann aber alleine gefrühstückt. Im Bett einen Kaffee schlürfen und ein interessantes Buch lesen ist wohl interessanter, als einem Mann mit Bart beim Hineinschaufeln der notwendigen Kalorien zuzuschauen.


So hatte ich beim Frühstück statt einer gutgelaunten Ehefrau eine Auseinandersetzung mit der schwarzen Campingplatz-Katze. Ich finde ja, dass man Katzen keine Essensabfälle geben darf, denn dann würden sie ja bei allen Campingplatzgästen betteln. Diese Katze war sehr geschickt, sie schlich sich Zentimeter für Zentimeter näher und immer wenn man hinguckte, saß sie ganz unschuldig da. Nur eben wieder ein Stück näher. Irgendwann war es mir zu nah, und ich bin aufgestanden, um sie zu verscheuchen. Hat nicht gut geklappt, am Ende hat sie sich unter dem Auto versteckt!

Die spannende Frage des Tages war heute, welche Strecken der Straße SS 106 ich eigentlich befahren darf. Im Vorfeld hat mir Google Maps schon einen 35-Kilometer-Umweg bei der Überquerung des Flusses Agri angekündigt, weil die SS 106 dort Autobahn ist. Und in der Tat, nach ca. 30 Kilometern kam das böse Schild: In 1000 Metern Autobahn!


Dörte hat mich an genau dieser Stelle überholt und konnte für einige Kilometer einen guten Scout abgeben (Bei den Koordinaten xy ist eine Parallelstraße rechts vorhanden ...). Das war tatsächlich hilfreich und hat meine Navi-Informationen sinnvoll ergänzt. Einen Weg über den Fluss Agri konnte sie allerdings nicht finden. Den habe ich mir dann selbst gesucht: 50 Meter vor der Brücke habe ich mein Fahrrad über die Leitplanke gehoben und bin auf dem breiten Seitenstreifen gefahren. 50 Meter nach der Brücke habe ich die Autobahn dann auf dieselbe Weise wieder verlassen.

Eigentlich dachte ich, dass jetzt alles gut sei, aber auch Google Maps hat sich wieder mal verhauen. Der vorgeschlagene Weg führte über den Standstreifen der Gegenfahrbahn einer Autobahn - nicht wirklich gut. Ich habe mir einen Alternativweg gesucht, der 10 Kilometer Umweg und die Verwendung von 2 Furten erforderte.


Dörte hat derweil die ganze Gegend nach offenen Campingplätzen abgegrast, denn der vorgesehene Campingplatz hatte noch geschlossen. So sind wir in Metaponto gelandet, dem Ort, in dem früher Pythagoras gelebt hat. Wie passend!

Anmerkungen von Dörte
Ich war durchaus gut gelaunt, als ich Jans Kampf mit der Katze beobachtete! Die Beiden hatten offensichlich Verständigungsschwierigkeiten: "Was will der Mann mir sagen, wenn er auf mich zukommt, "Ksch, Ksch" sagt und gleichzeitig lecker riechendes Hühnchen in der Hand trägt??" Okay, es könnte auch daran liegen, dass sie gestern ein bisschen Haut abbekommen hat, als ich das Hühnchen zurechtmachte...

Das Buch ist übrigens gar nicht so interessant. Hab zuerst den dritten Bretagne-Krimi gelesen. Mehr noch als die Vorgängerbände handelt es sich allerdings in weiten Teilen um einen abgekupferten Reiseprospekt. Schöne Gegend, aber als Krimi m. E. zweitklassig.

Nach einem Campingplatz zu suchen war heute echt lästig. Italienischkenntnisse wären echt von Vorteil gewesen.

Und noch eine Kleinigkeit: Wir haben wieder Campingstühle! Mal sehen, wie lange die halten.

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