Samstag, 10. Mai 2014

Tag 85: Sabaudia - Baia Domizia, 86 km

Heute früh bin ich erst spät losgekommen, es war ja auch eine kurze Etappe. Ich habe die Zeit vor dem Frühstück genutzt, um die Südspitzenetappen von Italien neu zu planen. Ursprünglich hatte ich ja vor, kilometersparend die 50-Kilometer-Küstenregel voll auszureizen. Nur sind dort weder Campingplätze noch Caches zu finden. Jetzt investiere ich einen Tag mehr und werde von Pompei aus noch 2 weitere Tage nach Süden fahren, dann den Mittelfuß durchkreuzen (ein 1376-Meter-Pass!), die Schuhsohle unten einen Tag lang am Strand längs fahren und dann den Absatz abschneiden. Das verspricht alles sehr anstrengend zu werden, mal sehen, wie es geht!

Das Problem war heute, dass Dörtes Smartphone immer wieder den GSM-Empfang verlor. Man muss es dann aus- und wieder einschalten, dann geht es für ca. 30 Minuten. Das Ersatzhandy, das ich für solche Fälle dabei hatte, hat leider Jana mit nach London genommen. Also habe ich Dörte vorgeschlagen, ein neues Ersatzhandy zu kaufen.

Die Fahrstrecke war heute ganz angenehm: Kurz und ziemlich flach. Die Straßen hatten zwar viel Verkehr, aber es ließ sich ganz gut aushalten. Und manchmal gab es schöne Stellen wie z. B. den Strand bei Terracina.


Dort habe ich auch meinen täglichen Cache gesucht und bin dazu auf den Burghügel gestiegen. In der zum Palast gehörenden Kirche fand gerade eine Hochzeit statt.


Ich bin dann noch eingekehrt (nur Spagetti und eine Flasche Wasser), bevor ich die restlichen 34 Kilometer zum Zeltplatz geradelt bin. Unterwegs konnte ich ein langes Aquädukt sehen.


Am Zeltplatz kam ich vor Dörte an und mochte das zuerst gar nicht glauben. Anrufen konnte ich sie nicht, das gab nur: "Der Teilnehmer ist vorübergehend nicht erreichbar!" Ich bin über 2 Kilometer auf dem Zeltplatz rumgefahren, konnte das Auto aber nicht entdecken. Ich fing schon an, mir Sorgen zu machen, als Dörte mit dem Bus in die Einfahrt einbog. Sie war noch ein Handy kaufen und der Laden machte erst um 16:30 Uhr auf!

Am frühen Abend habe ich mich mit Technikkram rumgeärgert: Der DVB-T-Empfänger fand 34 Sender, aber keinen, der den Eurovision-Song-Contest übertrug. Und Dörtes Smartphone habe ich auf Werkseinstellungen zurückgesetzt. Das bedeutete, dass man jetzt alle Passwörter neu eingeben musste, die man schon vergessen hatte. Ätzend!

Schließlich haben wir in einem Restaurant doch noch einen Fernseher gefunden, auf dem RAI 2 mit dem Song Contest lief. Die Hälfte der Songs war aber schon durch. Unser internes Tippspiel in der Familie konnten wir also durchziehen. Nur die Auswertung kriegen wir nicht mehr mit, weil die Kneipe jetzt schon zu hat.

Anmerkungen von Dörte
Unser internes Tippspiel läuft so, dass jeder 5 Songs nennt, die unter die ersten 10 kommen. Je nachdem, wie hoch sie tatsächlich kommen, gibt es Punkte. Mal sehen, ob mein Geheimtipp Schweiz was bringt.

Ich kam heute so spät, weil die Siesta-Falle zugeschlagen hat. Es kann für die Mitarbeiter in einem Kaufhaus nicht angenehm sein, wenn in der Zeit von 13.00 bis 16.30 Uhr geschlossen ist. So viele interne Arbeiten gibt's ja auch nicht und Pause machen?? Wenn man nebenan wohnt, mag es ja noch gehen, aber wo ist das heute noch der Fall. Und für mich war es natürlich auch nicht angenehm, in einem Ort drei Stunden warten zu müssen, um ein neues Telefonino zu kaufen.

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